PresseKat - BERLINER MORGENPOST: Hart, aber sinnvoll/ Ein Leitartikel von Regina Köhler

BERLINER MORGENPOST: Hart, aber sinnvoll/ Ein Leitartikel von Regina Köhler

ID: 1012905

(ots) - Eine Änderung im Schulgesetz soll schon bald dafür
sorgen, dass Kinder in der Oberschule nicht mehr komplett überfordert
werden und im schlimmsten Fall das Lernen gänzlich verweigern. Vom
kommenden Schuljahr an müssen Eltern, die ihr Kind an einem Gymnasium
anmelden wollen, sich dort beraten lassen, wenn das Kind mehrere
Dreien und Vieren oder gar Fünfen auf dem Zeugnis hat. Diese Regelung
ist verpflichtend und gilt bei einem Zensurendurchschnitt von 3,0
oder schlechter. Nehmen die Eltern die Beratung nicht wahr, können
sie ihr Kind künftig nicht mehr aufs Gymnasium schicken.

Das hört sich im ersten Moment vielleicht hart an, ist aber eine
sinnvolle Regelung. In vielen Fällen wird sie vor allem den Kindern
Leid ersparen. Schließlich ist es eine Tortur, in der Schule ständig
unter Druck zu stehen, nicht mitkommen zu können und sich deshalb
minderwertig zu fühlen. Unter solchen Umständen wird Lernen zur Qual.
Da hilft auch der beste Nachhilfeunterricht nicht viel.

Natürlich müssen auch die Gymnasien sich um jeden einzelnen
Schüler kümmern und Förderung anbieten, wo es nötig ist. Bei einem
hohen Lerntempo, vielen Fächern und einem großen Pensum an
Hausarbeiten hat eine solche Förderung allerdings ihre Grenzen.
Außerdem ist es nicht gut, wenn Kinder von morgens bis abends lernen
und keine Zeit mehr haben für Hobbys oder zum Entspannen. Oft ist
schon für leistungsstarke Schüler die Arbeitsbelastung am Gymnasium
hoch. Für schwächere Schüler ist sie nicht selten demotivierend. An
einer Sekundarschule haben sie indes mehr Zeit zum Lernen. Auch das
Abitur können sie dort machen.

Und noch etwas ist wichtig: Die Wahlfreiheit der Eltern wird durch
die verpflichtende Beratung nicht angetastet. Selbst wenn ihnen im
Gespräch nahe gelegt werden sollte, ihr Kind an einer Sekundarschule




anzumelden, können sie sich anders entscheiden. Damit nehmen sie
allerdings in Kauf, dass Tochter oder Sohn das Probejahr am Gymnasium
nicht bestehen könnten und dann doch an eine Sekundarschule wechseln
müssen. Für viele Kinder ist das eine schwer zu verkraftende
Niederlage, von der sie sich nur langsam wieder erholen.

Etliche Kinder werden es natürlich trotz einer anderslautenden
Empfehlung am Gymnasium schaffen. Deshalb haben die Eltern auch das
letzte Wort.



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Datum: 30.01.2014 - 21:25 Uhr
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