PresseKat - Deutsche Umwelthilfe fordert sofortiges Verwendungsverbot für das gefährliche Kältemittel R1234yf

Deutsche Umwelthilfe fordert sofortiges Verwendungsverbot für das gefährliche Kältemittel R1234yf in Pkw-Klimaanlagen

ID: 1013022

(ots) - Verdacht der Einflussnahme durch Hersteller
Honeywell und DuPont auf EU-Kommission - DUH stellt Antrag auf
Akteneinsicht

Die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) wirft dem
EU-Industriekommissar Antonio Tajani vor, die bewiesenen
Sicherheitsrisiken des Pkw-Kältemittels R1234yf zu ignorieren. Sie
fordert ein sofortiges und europaweites Verwendungsverbot für die im
Brandfall große Mengen giftigen Gases freisetzende Substanz. Bei
einem neuen Brandtest der DUH konnten kürzlich gesundheitsgefährdende
Konzentrationen an Flusssäure nachgewiesen werden. Der Umwelt- und
Verbraucherschutzverband hatte die Untersuchungsergebnisse Anfang
letzter Woche dem wissenschaftlichen Dienst der EU-Kommission, dem
Joint Research Center (JRC), zur Verfügung gestellt und bei einer
Expertenanhörung der Institution am vergangenen Freitag im
italienischen Ispra präsentiert.

"Der EU-Industriekommissar vertritt eins zu eins die Interessen
der Industriekonzerne DuPont und Honeywell. Entgegen der Empfehlung
des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) weigert sich Antonio Tajani, eigene
Sicherheitsüberprüfungen mit R1234yf durchzuführen. So finden sich in
Veröffentlichungen der Generaldirektion Unternehmen und Industrie die
Argumente und Aussagen der beiden Patentinhaber für R1234yf sowie des
Verbands der Automobilingenieure SAE wieder. Deshalb haben wir einen
formalen Antrag auf Akteneinsicht nach der
EU-Umweltinformationsrichtlinie gestellt, um zu überprüfen, wie eng
die Verbindungen der R1234yf-Hersteller Honeywell und DuPont in
Brüssel mit der zuständigen Generaldirektion der Kommission sind",
erklärte DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch.

Sowohl der KBA-Bericht als auch der jüngste DUH-Test haben
gezeigt, dass unter realistischen Szenarien ein erhebliches
Gefährdungspotential von R1234yf ausgehen kann. "Die




lebensgefährliche Konzentration von 50ppm Flusssäure wird bereits
erreicht, wenn in einer etwa 1700 m2 großen Tiefgarage ein einziges
Auto mit R1234yf abrennt. Kommt es zu einem Brandfall mit einem
5kg-Behälter R1234yf, wie er üblicherweise in Werkstätten verwendet
wird, können sogar ganze 17.000 m2 kontaminiert werden. Der neue
Verkehrsminister Alexander Dobrindt muss daher dringend Maßnahmen
ergreifen. Dazu gehören ein Einfahrtsverbot von R1234yf-Fahrzeugen in
Tiefgaragen und eine drastische Verschärfung der
Sicherheitsbestimmungen für Werkstätten", erläutert der
internationale Verkehrsexperte Axel Friedrich.

Für das kürzlich eingeleitete Vertragsverletzungsverfahren der
Kommission und die Eskalation in der Kältemitteldebatte macht die DUH
auch die Autohersteller mit verantwortlich: "Seit 2008 haben wir mit
drei Brand- bzw. Unfallsimulationen auf die extremen
Sicherheitsrisiken des neuen chemischen Kältemittels hingewiesen.
Aber erst nachdem Daimler im Herbst 2012 identische Tests
durchführte, wendete sich der Autokonzern von dem Killer-Kältemittel
R1234yf ab und kehrte zurück zum extrem billigen, klimaschädlichen
und bereits verbotenen R134a", so Resch.

Die DUH setzt sich für eine schnellstmögliche Umstellung der
Kältetechnik auf das natürliche Kältemittel CO2 ein. Von den
Fahrzeugherstellern fordert sie Kompensationszahlungen für jedes in
Europa zugelassene Neufahrzeug, das seit 2011 rechtswidrig mit dem
klimaschädlichen R134a ausgeliefert wird. Auch die Vielzahl von
Autoherstellern, die bei den Typgenehmigungen getrickst haben, um die
EU-Richtlinie zu umgehen, sei zur Verantwortung zu ziehen. Die
Kompensationszahlung muss folglich nicht nur die Umweltschäden und
den Wettbewerbsvorteil durch die Nutzung des vergleichsweise billigen
Klimakillers R134a ausgleichen, sondern darüber hinaus einen
deutlichen Anreiz zur raschen Einführung der umweltfreundlichen und
sicheren CO2-Klimatechnik bieten.

Weiterführende Informationen:

Die Ergebnisse des DUH-Tests zum Brandverhalten des Kältemittels
HFO-1234yf finden Sie unter http://l.duh.de/p310114.



Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer
Mobil: 0171 3649170, E-Mail: resch(at)duh.de

Dr. Axel Friedrich, Internationaler Verkehrsberater
Mobil: 0152 29483857, E-Mail: axel.friedrich.berlin(at)gmail.com

Daniel Hufeisen, Pressesprecher
Tel.: 030 2400867-22, Mobil: 0151 55017009, E-Mail: hufeisen(at)duh.de


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