(ots) - Für die neofaschistische NPD kandidieren bei der
Kommunalwahl am 25. Mai in Brandenburg mehrere Straftäter. Das
berichtet die in Berlin erscheinende Tageszeitung "neues deutschland"
(Mittwochausgabe). Demnach bewirbt sich beispielsweise in
Joachimsthal Thomas Haberland um ein kommunales Mandat. 1992 brannte
er mit einem Komplizen die jüdische Häftlingsbaracke in der
Gedenkstätte des Konzentrationslagers Sachsenhausen nieder. Haberland
wurde zu drei Jahren Haft verurteilt.
Anna Spangenberg, Geschäftsführerin des brandenburgischen
Aktionsbündnisses gegen Gewalt, Rechtsextremismus und
Fremdenfeindlichkeit sagte der Zeitung: »Die NPD ist durch und durch
neonazistisch geprägt. Dort tummeln sich Kriminelle.« In Bad Belzig
kandidiert Pascal Stolle, der 1997 an einem brutalen Ãœberfall auf
Musiker einer Punkband in Pritzwalk beteiligt war und dafür eine
fünfjährige Haftstrafe erhielt. Michel Müller, Kandidat im Havelland,
ist verurteilt wegen Beihilfe zu versuchtem Mord. Er war zum
Jahreswechsel 1999/2000 an einer Hetzjagd auf pakistanische
Flüchtlinge beteiligt. Müller bekam dafür eine mehrjährige
Haftstrafe. Andreas Rokohl, Kandidat in Bernau, hat
Ermittlungsverfahren auf seinem Konto. Für die Drohung »Dich hat man
damals vergessen« gegen einen NPD-Kritiker wurde er zu einer
Geldstrafe verurteilt.
»Wie dreist die NPD mit Gewalttätern wirbt, ist erschreckend«,
zitiert das Blatt Ulrike Imhof vom Verein Opferperspektive. »Bleibt
zu befürchten, dass es im Wahlkampf zu Gewalttaten durch Personen der
NPD kommen könnte«, erklärte Imhof. Sie verwies auf den
Bundestagswahlkampf 2013. In Eisenhüttenstadt hatten Teilnehmer einer
NPD-Kundgebung Gegendemonstranten attackiert. Vier Personen wurden
verletzt. Schon bei der Kommunalwahlen 2008 hatte eine NPD-Kandidatur
für Aufregung gesorgt. Alexander Bode, damals Kandidat in Guben, war
1999 Haupttäter der tödlich verlaufenen Hetzjagd auf den algerischen
Asylbewerber Farid Guendoul alias Omar Ben Noui.
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