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Lausitzer Rundschau: Mut zu träumen

Weihnachtliche Wünsche: das andere Abendland

ID: 1155172

(ots) - Es ist Weihnachten, und es ist eine gute
abendländische Tradition, dass man sich an Weihnachten etwas wünschen
darf. Wie das Kind, das mit großen Augen auf die verpackten Geschenke
schaut. Ach, so ein Kindskram. Wir leben doch in einer
Erwachsenenwelt! Jedenfalls in einer Welt, die von Erwachsenen
dominiert wird. Also lautet die große Frage: Wie naiv darf ein
Erwachsener noch sein, um ernst genommen zu werden? Wie naiv war
Martin Luther King, als er bekannte: "I have a dream!" Ich habe auch
einen Traum. Ich träume von einer Gesellschaft, die sich Klarheit
darüber verschafft, was "Abendland" bedeutet. Ist es das Abendland
der tausend Kriege und Barbareien oder ist es das Abendland Immanuel
Kants, der den Traum einer aufgeklärten Welt träumte? Kant, der
akribisch Wort an Wort und Werk an Werk aneinanderreihte, teilweise
schwer verständliche Kost, aber immer mit der lauteren Absicht, den
Menschen auf sein wichtigstes Werkzeug hinzuweisen, das ihm
mitgegeben wurde: Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu
bedienen! Es ist das Abendland des Kosmopoliten Johann Wolfgang von
Goethe, der niemals auf den Gedanken gekommen wäre, dass die
abendländische Zivilisation höheren Wert als andere hätte. Seine
Offenheit gegenüber Neuem und Fremdem, seine Fähigkeit, über das
Verschiedene hinweg das Gemeinsame zu erkennen - das gehörte zu
seinen großen Talenten. Heute würde man von Goethes sozialer und
interkulturellen Kompetenz sprechen. Goethe liebte das Leben, weil es
so vielschichtig ist, und er schätzte den Orient: "Wer sich selbst
und andere kennt, wird auch hier erkennen: Orient und Okzident sind
nicht mehr zu trennen." Ich liebe das Land, in dem ich lebe, aber ich
hasse Menschenhandel, Kindesmissbrauch, Drogen- und Waffendealer, und
mich stören die hohe Suizidrate und der Analphabetismus. Aber gehört




all das nicht auch zum Abendland? Vielleicht ist es naiv, von einer
besseren Welt zu träumen, und der innere Zensor sendet schon ein
Alarmsignal: albernes Gutmenschentum. Aber hey, es ist Weihnachten.
Warum also nicht träumen von einem Abendland, in dem sich Menschen
wie Kant und Goethe wohlgefühlt hätten?



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Datum: 23.12.2014 - 20:47 Uhr
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