PresseKat - Grippeimpfung: Deutschland hat Nachholbedarf

Grippeimpfung: Deutschland hat Nachholbedarf

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(ots) - Der Impfstoffspezialist Sanofi Pasteur MSD (SPMSD)
hat bereits Mitte September mit der Auslieferung seiner
Grippeimpfstoffe für die Saison 2015/2016 begonnen. Insgesamt hat das
Paul-Ehrlich-Institut bereits 18,2 Millionen Dosen freigegeben
(Stand: 25.09.2015).(1) Daten aus den Vorjahren zeigen: Die Impfraten
könnten deutlich besser sein.(2)

Bei der Qualifikation zur Fußball-Europameisterschaft läuft es für
die Niederlande momentan nicht so gut - beim Grippe-Impfschutz aber
sind unsere Nachbarn schon jetzt Europameister. Als einziges
europäisches Land erreichen die Niederlande das von der
Weltgesundheitsorganisation (WHO) ausgegebene Ziel einer
75-prozentigen Impfrate bei den über 65jährigen.(3) Deutschland liegt
nur im Mittelfeld: Hierzulande sind knapp über die Hälfte (56,2
Prozent) dieser Altersgruppe geimpft.(2) Dabei empfehlen
Gesundheitsbehörden weltweit die saisonale Schutzimpfung zur
Verringerung schwerer oder tödlicher Krankheitsverläufe. Das
Robert-Koch-Institut weist auf die erhebliche Krankheitslast hin:
"Saisonale Influenzawellen verursachen in Deutschland jährlich
zwischen 1 und 5 Millionen zusätzliche Arztkonsultationen und etwa
5.000 bis 20.000 zusätzliche Hospitalisierungen."(4) Auch die so
genannte Ãœbersterblichkeit* als Folge einer Grippeinfektion kann
erheblich sein: Je nach Saison schwankt sie zwischen 0 und 30.000
Todesfälle (Saison 1995/1996).(5)

In Deutschland wird die jährliche Influenza-Impfung als
Standardimpfung für alle Erwachsene ab 60 Jahre empfohlen - außerdem
sollten sich Personen mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung
infolge bestimmter Grundleiden (z.B. chronische Erkrankung der
Atmungsorgane, Leber oder Niere), Schwangere sowie Mitglieder der
Heilberufe impfen lassen.(6) Es gibt aber Anzeichen, dass unter
medizinischem Personal die Impfraten noch niedriger sind als unter




der restlichen Bevölkerung - offenbar wird auch in diesen Kreisen die
Grippe als Erkrankung noch immer unterschätzt.(7)

Aus Sicht von Dr. med. Klaus Schlüter, Medizinischer Direktor und
Geschäftsführer bei SPMSD, gehört das 75-Prozent-Ziel der WHO auf die
politische Agenda. "Unsere Impfraten passen nicht zu dem im
Präventionsgesetz und den Gesundheitszielen verankerten politischen
Willen, das gesunde Altern zu fördern". Gesundheitsökonomische
Studien belegten, dass Grippe-Impfprogramme gesamtgesellschaftlich
gesehen gut angelegtes Geld sind. "Aber leider geht es bei uns nicht
um möglichst hohe Impfraten, sondern um einen möglichst günstigen
Preis, das zeigt die auf die Spitze getriebene Ausschreibungspraxis
der Krankenkassen für Grippeimpfstoffe." Und das, so Schlüter, obwohl
die Ausgaben der Gesetzlichen Krankenkassen für Impfstoffe nur rund
13 Euro pro Versicherten und Jahr betragen.(8)

*Als Übersterblichkeit (Exzess-Mortalität) bezeichnet man einen
statistischen Standard, bei dem die mit Influenza in Zusammenhang
stehenden Todesfälle durch Modellierungen geschätzt werden. Dabei
wird die "normale", sprich: erwartbare Mortalität mit der
tatsächlichen, während einer Influenza-Saison anfallenden Mortalität
abgeglichen. Auf diese Weise umgeht man u.a. die Tatsache, dass bei
vielen Todesfällen eine Influenza-Diagnose gar nicht gestellt wird.4

Referenzen

(1) Paul-Ehrlich-Institut (PEI): Saisonale Influenza 2015/2016:
http://ots.de/wvrkJ, letzter Zugriff 30.09.2015.
(2) Thelen J., Kirsch N., Hoebel J. (2012): Gesundheit in Europa -
Daten des Gesundheitsmonitorings der EU. Hrsg.
Robert-Koch-Institut Berlin. GBE kompakt 6/2012: 7.
(3) WHO: Influenza Vaccines; Position Paper; Weekly
Epidemiological Record; 33; 2005: 280.
(4) RKI - Ratgeber für Ärzte: http://ots.de/0FzRl, letzter Zugriff
21.09.2015.
(5) RKI: Epidemiologisches Bulletin 3/2015: Aktualisierung der der
Influenza zugeschriebenen Mortalität, bis einschließlich der
Saison 2012/2013: 17ff.
(6) RKI: Epidemiologisches Bulletin 34/2015: Empfehlungen der
Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut/Stand
August 2015: 333.
(7) Europäische Kommission: COMMISSION STAFF WORKING DOCUMENT
State of play on implementation of the Council Recommendation of
22 December 2009 on seasonal influenza vaccination (2009/1019/EU):
4: http://ots.de/Pqd84, letzter Zugriff 21.09.2015.
(8) Bundesministerium für Gesundheit: Endgültige
Rechnungsergebnisse der GKV 2014: 20: http://ots.de/5DvyG,
letzter Zugriff 21.09.15.



Pressekontakt:
Sanofi Pasteur MSD GmbH
Michaela Dworatzek
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +49 (0)30 499198-165
mdworatzek(at)spmsd.com


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