(ots) - Auf rund 7.000 m² Grundstücksfläche entsteht bis
Sommer 2018 der Neubau des Forschungs- und Technologiezentrums
Detektorphysik (FTD) der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität
Bonn. Bei der Grundsteinlegung am 2. November 2016 lobten
Wissenschaftsministerin Svenja Schulze, Abteilungsleiter Ulrich
Schüller (Abteilung 4 Wissenschaftssystem, Bundesministerium für
Bildung und Forschung), Oberbürgermeister Ashok Sridharan, Rektor der
Uni Bonn Prof. Dr. Michael Hoch, BLB-Geschäftsführer Dr. Martin
Chaumet und BLB-Niederlassungsleiter Dr. Martin Brans nicht nur die
architektonische Raffinesse und die richtungweisende Gebäudetechnik,
sondern auch die Lage - sie macht zukunftsweisende
Grundlagenforschung im Herzen der Stadt sichtbar. In dem neuen
Gebäude wird zukünftig die Expertise verschiedener Arbeitsgruppen
gebündelt, die deutschland- und weltweit führend an der Entwicklung
neuer Nachweisgeräte für kleinste Teilchen arbeiten.
Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB NRW) Köln realisiert
gemeinsam mit der Universität Bonn den Neubau des FTD an der
Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität. Das neue Forschungs- und
Technologiezentrum Detektorphysik soll ein Kondensationspunkt für
Forschergruppen an der Uni Bonn werden, die an der Entwicklung neuer
Detektoren zum Nachweis kleinster Teilchen arbeiten. Diese kommen
unter anderem an internationalen Großprojekten wie dem
Teilchenbeschleuniger LHC in Genf zum Einsatz. Am FTD wird eine
ideale Infrastruktur für die Detektorentwicklung geschaffen, die
hochtechnisierte Labore und Reinräume zur Herstellung und
Charakterisierung mikro- und nanostrukturierter Sensoren und
elektronischer Chips sowie eine Montagehalle zum Aufbau größerer
Detektorkomponenten beinhaltet.
Baubeginn war im September 2015, mit der Grundsteinlegung folgte
nach Abschluss der Rohbauarbeiten an den Untergeschossen nun der
nächste Schritt für den neuen Forschungsbau.
Baukörper und Fassade wurden zuvor aufgrund der anspruchsvollen
städtebaulichen Rahmenbedingungen mit der Stadt Bonn, dem Ministerium
für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes
Nordrhein-Westfalen sowie der Uni Bonn und dem BLB NRW abgestimmt. In
den nächsten Monaten entsteht ein im Eingangsbereich dreiteiliger
Gebäudekörper. Die Pfosten-Riegelfassade in der Mitte schafft ein
lichtdurchflutetes Foyer und Treppenhaus, die Längsfassaden werden
vom einem Sichtbetonrahmen gefasst. Im zweiten Untergeschoss befindet
sich ein Tieflabor, das eine Erdüberdeckung von rund sechs Metern
aufweist. Erschlossen wird das Gebäude über einen Haupteingang am
Kreuzbergweg.
Besonders bemerkenswert ist neben der Architektur auch die
Gebäudetechnik: Um den baupolitischen Zielen des Landes
Nordrhein-Westfalen gerecht zu werden, insbesondere den Zielen
"nachhaltig bauen!", "umweltschonend bauen!" und "energiesparend und
mit erneuerbaren Energie bauen!", besitzt das FTD eine intelligente
technische Gebäudeausrüstung. Unter anderem wird ein
Blockheizkraftwerk eingesetzt, das einerseits die notwendige Strom-
und Kälteredundanz für die verbrauchsintensive Nutzung des FTD zu
Spitzenzeiten sicherstellt, andererseits aber auch ganzjährig im
Bereich Heizung und Kühlung im Einsatz ist. Den attraktiven Standort
des neuen Forschungsbaus lobte Ulrich Schüller, Abteilungsleiter im
Bundesministerium für Bildung und Forschung: "Die örtliche Lage auf
dem neuen Campus Poppelsdorf erlaubt eine optimale Nutzung von
Synergien und bringt die Grundlagenforschung einmal mehr dorthin, wo
sie hingehört: In die Mitte der Gesellschaft." Im FTD findet ab 2018
international anerkannte und exzellente physikalische
Grundlagenforschung statt. Die hier entwickelten Detektoren werden
unter anderem wichtige Beiträge für die Forschung am Large Hadron
Collider des CERN in Genf leisten.
Die Gesamtkosten des Projekts betragen rund 38 Millionen Euro, die
mit 27,755 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Bildung und
Forschung (BMBF) gefördert werden.
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