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Deutsche Umwelthilfe fordert Einhaltung der Getrenntsammlung giftiger Dämmstoffe und Aufbau eines Recyclingsystems

ID: 1515992

(ots) - Verordnung zum Umgang mit giftigen
Dämmstoff-Abfällen tritt zum 1. August 2017 in Kraft - Deutsche
Umwelthilfe fordert Einstufung HBCD-haltiger Abfälle als gefährlich -
Vollzug der getrennten Sammlung schadstoffhaltiger Dämmstoffe muss
sichergestellt werden - DUH fordert Aufbau eines Recyclingsystems für
HBCD-haltige Abfälle

Am 1. August 2017 tritt die "Verordnung zur Ãœberwachung von nicht
gefährlichen Abfällen mit persistenten organischen Schadstoffen und
zur Änderung der Abfallverzeichnis-Verordnung" in Kraft. Die Regelung
enthält unter anderem Vorgaben zur getrennten Sammlung und
Überwachung von Abfällen die das Flammschutzmittel
Hexabromcyclododecan (HBCD) oder andere persistente organische
Schadstoffe (POP) enthalten. Diese Substanzen stellen eine Gefahr für
die Umwelt dar und werden nach der neuen Verordnung als nicht
gefährlich eingestuft. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) kritisiert die
Einstufung giftiger Abfälle als angeblich ungefährlich und fordert
die Bundesregierung auf, dies rückgängig zu machen. Zudem muss die
Einhaltung der getrennten Erfassung HBCD-haltiger Stoffe durch die
Behörden der Bundesländer kontrolliert und durchgesetzt werden. Nur
so wird eine Abtrennung der Schadstoffe und ein Recycling ermöglicht.

Noch im Herbst 2016 wurden HBCD-haltige Abfälle als gefährlich
eingestuft. Auf Druck der Bauindustrie wurde die Entscheidung Ende
2016 jedoch für ein Jahr ausgesetzt. "Mit der zum 1. August in Kraft
tretenden Verordnung werden HBCD-Dämmstoffe dauerhaft als nicht
gefährlich zurückgestuft und damit Umweltvorgaben außer Kraft
gesetzt. Wir fordern alle POP-haltigen Abfälle, darunter auch
HBCD-Dämmstoffe, als gefährlich einzustufen. Nur so kann
sichergestellt werden, dass schadstoffbelastete Abfälle
ausschließlich in geeigneten Anlagen behandelt werden", sagt




DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner.

"Die Pflicht zur Getrenntsammlung giftiger Dämmstoffe ist die
Grundlage für das sichere Ausschleusen des umweltgefährlichen Stoffes
HBCD und für den Aufbau eines dringend notwendigen Recyclingsystems.
Wenn die Getrenntsammlung jedoch nur auf dem Papier existiert und in
der Praxis nicht kontrolliert wird, dann werden Abfälle weiterhin
sinnlos verfeuert, für die gut funktionierende Recyclingtechnologien
vorhanden sind. Deshalb fordern wir von den Bundesländern einen
konsequenten Vollzug der Getrenntsammlung HBCD-haltiger Abfälle",
sagt der Leiter der DUH-Abteilung Kreislaufwirtschaft Thomas Fischer.

Derzeit werden HBCD-Abfälle nahezu beliebig in
Müllverbrennungsanlagen verfeuert. Damit werden nicht nur auf
Sonderabfälle spezialisierte Anlagen umgangen, es wird auch ein
mühsam hergestellter und wertvoller Rohstoff zerstört. "Polystyrol
benötigt in der Herstellung jede Menge Energie und Erdöl. Würde man
vorhandene lösemittelbasierte Recyclingtechnologien nutzen, ließen
sich die Schadstoffe wirksam abtrennen, CO2-Emissionen erheblich
verringern und Rohstoffe im Kreislauf führen. Ressourcenschutz darf
kein leeres Versprechen bleiben", kritisiert Fischer. "Die
Bundesregierung muss auch bei Dämmstoffen die Prinzipien von
Gesundheitsschutz und Ressourcenschonung umsetzen."

Hintergrund:

Das Flammschutzmittel Hexabromcyclododecan (HBCD) baut sich in der
Umwelt nur langsam ab und wirkt giftig auf Mensch und Natur. Die
Produktion und Verwendung von HBCD ist mittlerweile weltweit
verboten. Der Stoff wurde jedoch in großem Umfang in marktüblichen
Styropor-Dämmstoffen verbaut. Allein in Deutschland fallen jährlich
etwa 40.000 Tonnen HBCD-haltige Dämmstoffe an - mit steigender
Tendenz.

Links:

Stellungnahme zum Verordnungsentwurf:
http://www.duh.de/projekte/hbcd-daemmstoffe/
Hintergrundinformationen zur Nutzung ungefährlicher Naturdämmstoffe
http://www.duh.de/naturdaemmstoffe/



Pressekontakt:
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer
0160 90354509, mueller-kraenner(at)duh.de

Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft DUH
030 2400 867 43, 0151 18256692, fischer(at)duh.de

DUH-Pressestelle
Andrea Kuper, Ann-Kathrin Marggraf
030 2400867-20, presse(at)duh.de

www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe, www.facebook.com/umwelthilfe

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Datum: 31.07.2017 - 13:16 Uhr
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