PresseKat - BKK Lebenshilfe online - Expertenchat am 28.08.2007

BKK Lebenshilfe online - Expertenchat am 28.08.2007

ID: 33390

Soziale Phobien – Wenn der Alltag Angst macht

(firmenpresse) - Zurückhaltende Menschen bekommen oft den Rat, nicht so schüchtern zu sein, auch mal aus sich raus zu gehen oder über ihren eigenen Schatten zu springen. Solche Ratschläge sind zwar gut gemeint aber oft fehl am Platz, verbirgt sich doch hinter der so genannten Schüchternheit oft eine soziale Phobie, die einen Menschen in seinem ganzen Lebensvollzug massiv beeinträchtigen kann. Wie man soziale Phobien erkennt und wie man sie behandeln und überwinden kann, ist Thema des nächsten Expertenchats am 28.08.2007, Beginn 20:00 Uhr.

Bei bloßer Schüchternheit nehmen Menschen durchaus unangenehme Situationen auf sich, wenn es von Bedarf ist. Eine soziale Phobie geht hingegen immer mit Vermeidungsverhalten oder deutlichen körperlichen und kognitiven Symptomen einher, bis hin zur panischen Reaktion. Menschen, die an einer sozialen Phobie erkrankt sind, meiden Auseinandersetzungen mit anderen, gehen z. B. ihrem Vorgesetzten aus dem Weg. Auch das Privatleben bleibt von sozialen Phobien nicht verschont, so dass Personen, die unter diesem Symptom leiden, sich in extremen Fällen in eine immer umfassendere Isolation treiben lassen. Bis zu 10 Prozent der Bundesbürger leiden unter dieser Krankheit.
Die WHO beschreibt die soziale Phobie als eine Furcht vor prüfender Betrachtung durch andere Menschen, die zu Vermeidung sozialer Situationen führt. Umfassendere soziale Phobien sind in der Regel mit niedrigem Selbstwertgefühl und Furcht vor Kritik verbunden. Sie können sich in Beschwerden wie Erröten, Händezittern, Übelkeit oder Drang zum Wasserlassen äußern. Dabei meint die betreffende Person manchmal, dass eine dieser sekundären Manifestationen der Angst das primäre Problem darstellt. Die Symptome können sich bis zu Panikattacken steigern.
Soziale Phobien treten typischerweise in folgenden Situationen auf:
- in öffentlichen Situationen und ortsbezogener Exponiertheit verbunden mit dem Gefühl, beobachtet zu werden (z. B. in öffentlichen Verkehrsmitteln oder auf der Straße, in einem Lokal am Mittel- oder Eingangstisch sitzen, auf einer Bühne, bei einer Veranstaltung vorne sitzen etc.)




- im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit (Besprechungen, Auftritt, Rede halten, in Gegenwart anderer um die eigene Meinung gefragt werden, bei sportlicher Betätigung etc.)
- bei der Kontaktaufnahme zu Personen des anderen Geschlechts
- soziale Situationen, auf die man sich nicht vorbereiten kann und/oder bei denen man auf viele Unbekannte trifft, mit denen man u. U. in Kontakt wird treten müssen (zufälliges Treffen von Kollegen oder Bekannten auf der Straße, Parties, Seminare, Kennenlernen von Fremden etc.)
- leistungsbezogene Situationen (Tests, Wettbewerbe, Besprechungen mit Autoritätspersonen, Bewerbungsgespräche etc)

Typische Symptome einer Sozialphobie sind:
- körperliche Symptome wie Rotwerden (oder Gefühl, jeden Moment erröten zu müssen), übermäßiges Schwitzen oder Hitzegefühle, Zittern (Finger, Knie, Handgelenke), plötzliches Kältegefühl, Gefühle der Lähmung, Starre, Herzrasen, Atemnot, "Kloßgefühl" im Hals, plötzlicher Harn- oder Stuhldrang, Magenkrämpfe, Verdauungsprobleme, Kiefermahlen
- Fluchttendenz bei sozialer oder ortsbezogener Exponiertheit (siehe oben / typische Situationen)
- Angst, verurteilt, herabgewürdigt, kritisiert, ausgelacht, "aufgedeckt" zu werden
- Gefühl der Sprachlosigkeit, "Kopfleere", Gedankenlähmung, Angst vor Stottern
- Gefühl des Nicht-Entsprechens, des persönlichen Unvermögens, Nicht-Genügens
- "Klammerverhalten" in Bezug auf vertraute Personen und Beziehungspartner

Häufig beginnt die soziale Phobie in der späten Kindheit oder zu Beginn der Pubertät bzw. im frühen Erwachsenenalter. Es wird eine genetische Veranlagung vermutet. Es wird die Theorie diskutiert, ob Angst vor Fremden bei Kleinkindern, die bis zum sechsten Lebensjahr meist verschwindet, in späteren Lebensjahren durch bestimmte Ereignisse und erhöhte Sensibilität wieder heraufbeschworen wird. Bestätigt wurde die Annahme, dass der Erziehungsstil der Eltern eine Rolle bei der Entstehung einer Sozialphobie spielt. Sozialphobiker scheinen in einer Umgebung aufgewachsen zu sein, die ein selbstsicheres und unabhängiges Verhalten wenig förderte und in der Abwertung und Überfürsorge der Eltern die Bewältigung der ursprünglichen Fremdenangst behinderte.
Therapeutisch finden vor allem Methoden der kognitiven Verhaltenstherapie Anwendung. Betroffene können lernen, negativ bewertete Situationen und Beziehungen zu überprüfen und durch angemessene Bewertungen zu ersetzen. Gleichzeitig lernen sie, ein Risiko einzugehen und mögliche Fehler und Ablehnung zu ertragen. Sie lernen, ihren Perfektionsanspruch aufzugeben, sich zu akzeptieren und sich unabhängiger von der Meinung anderer zu machen. In jüngerer Vergangenheit belegen Studien die Effektivität internetgestützter kognitiver Verhaltenstherapie bei der Behandlung sozialer Phobien.

Zugang zum Chat erhalten Sie unter www.bkk-vdn.de/Versichertenservice/BKK Lebenshilfe online

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Bereitgestellt von Benutzer: BKKVDN
Datum: 01.08.2007 - 10:31 Uhr
Sprache: Deutsch
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Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: Constanze Hünecke
Stadt:

Schwerte


Telefon: 02304/9826-100

Kategorie:

Vermischtes


Meldungsart: Unternehmensinformation
Versandart: eMail-Versand
Freigabedatum: 02.08.2007

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