PresseKat - Sigmar Gabriel würdigt Lebenswerk von Carl Legien

Sigmar Gabriel würdigt Lebenswerk von Carl Legien

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Sigmar Gabriel würdigt Lebenswerk von Carl Legien

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Anlässlich des 150. Geburtstages des Gewerkschafters und Sozialdemokraten Carl Legien (1861-1920) am morgigen 1. Dezember 2011 erinnert der Vorsitzende der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands, Sigmar Gabriel, an dessen Lebenswerk:

Der sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete und Gewerkschaftsführer Carl Legien, dessen Geburtstag sich am 1. Dezember zum 150. Mal jährt, zählt zu den großen, prägenden Persönlichkeiten der Gründungsphase der deutschen Arbeiterbewegung. Als Vorsitzender der 1892 vereinten Gewerkschaften in Deutschland steht er in einer Reihe mit August Bebel, Wilhelm Liebknecht oder Ferdinand Lassalle. Legien führte die freien deutschen Gewerkschaften bis zu seinem Tod am 26. Dezember 1920.

Carl Legien wird 1861 in Marienburg im damaligen Westpreußen, als Sohn eines Steueraufsehers geboren. Nach dem Tod seiner Eltern wächst er in einem Waisenhaus auf. Carl Legien schließt eine Lehre als Drechsler ab, bevor er nach einigen Berufsjahren seine gewerkschaftliche Arbeit beginnt. 1885 tritt Legien der Sozialistischen Arbeiterpartei (SAP) bei, die sich 1890 nach der Aufhebung des Sozialistengesetzes in SPD umbenennt. 1886 wird er Mitglied und im gleichen Jahr auch Vorsitzender des Hamburger Fachvereins der Drechsler. 1887 ist Legien Mitbegründer der Vereinigung der Drechsler Deutschlands, deren Vorsitzender er bis 1891 ist.

Carl Legien wird 1890 zum ersten Vorsitzender der Generalkommission der Gewerkschaften, unter deren Dach sich bis 1892 die freien Gewerkschaften im Kaiserreich zusammenschließen. Legien wird zudem Präsident des Internationalen Gewerkschaftsbundes und Mitglied des Verwaltungsrates der Internationalen Arbeitsorganisation.

Carl Legien gehört früh zum revisionistischen Flügel der SPD und Gewerkschaften. Er hält als Gewerkschafter Abstand zur Partei, kandidiert aber dennoch 1893 für die SPD erfolgreich für den Reichstag. Dem Parlament gehört er von 1893 bis 1898 und erneut von 1903 bis 1918 an. Unter seiner Führung konzentrieren sich die Gewerkschaften auf die Verbesserung der konkreten Lebens- und Arbeitssituation ihrer Mitglieder. Massenstreiks als Instrument des politischen Kampfes lehnt Carl Legien ab.





Auch der nach dem Ersten Weltkrieg neu gegründete Bund freier, demokratischer Gewerkschaften, der Allgemeine Deutsche Gewerkschaftsbund (ADGB), wählt Carl Legien im Juli 1919 zu seinem Vorsitzenden. Trotz seiner Ablehnung von Massenstreiks verhindert der ADGB unter Legiens Führung mit einem Generalstreik den Erfolg des rechtsgerichteten Lüttwitz-Kapp-Putsches.

Mit dem im November 1918 geschlossenen sogenannten Stinnes-Legien-Abkommen, benannt nach den beiden Verhandlungsführern Hugo Stinnes und Carl Legien, kann Legien viele alte gewerkschaftliche Forderungen verwirklichen. Sie prägen die sozialdemokratische Vorstellung von Wirtschaftsdemokratie für lange Zeit. Mit dem Abkommen erkennen die Unternehmer die Gewerkschaften als Vertreter der Arbeiterschaft und als gleichberechtigte Tarifpartner an. Die vereinbarte Bildung von Arbeiterausschüssen in Betrieben mit mehr als 50 Beschäftigten legt den Grundstein für die betriebliche Mitbestimmung. Die Einführung des Achtstundentages bei vollem Lohnausgleich schließlich bedeutet die Erfüllung einer grundlegenden Forderung der Gewerkschaften nach einer menschlichen Arbeitswelt.

Wir erinnern an Carl Legien als einen überzeugten Gewerkschafter und Sozialdemokraten, der Zeit seines Lebens bedingungslos für die Demokratie eingetreten ist.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) gedenkt Carl Legien am Donnerstag, dem 1. Dezember 2011, auf dem Friedhof der Sozialisten in Berlin-Friedrichsfelde. Daran nehmen der DGB-Vorsitzende Michael Sommer sowie Ottmar Schreiner, Mitglied des SPD-Parteivorstands teil. Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten des DGB http://spd-link.de/sprK.


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Herausgeberin: Andrea Nahles
Redaktion: Tobias Dünow
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Datum: 30.11.2011 - 10:45 Uhr
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