(ots) - Wer als Unternehmer mit der Kanzlerin verreisen
darf, kann sicher sein, mit einem wohlgefüllten Auftragsbuch nach
Hause zu kommen. Wenn es nach China geht, wohin Angela Merkel seit
ihrem Amtsantritt schon sechs Mal geflogen ist, dann ist das Buch
hinterher besonders dick. Doch in diesen Tagen sind die knapp fünf
Milliarden Euro, für die Peking 50 neue Airbusse, komplette
Breitbandnetze und Recyclingtechnologie kauft, nicht der Kern der
Mission. China wird dringend gebraucht, um Angela Merkel im Kampf um
den Euro und gegen die europäische Schuldenkrise mit robusten Zusagen
beizustehen - was den Chinesen auf den ersten Blick angesichts ihrer
3,2 Billionen Euro an Devisenreserven leicht fällt. Auf den ersten
Blick. Doch Chinas Bereitschaft, selbst nahezu wertlose
Staatsanleihen der Griechen in Milliardenhöhe zu kaufen, ist nicht
der Barmherzigkeit geschuldet. Peking braucht Europa mindestens so
dringend als Absatzmarkt wie die deutsche Wirtschaft den
chinesischen. Denn auch Chinas Zukunft kann dauerhaft nur gesichert
werden, wenn es genug Arbeit gibt. Und das Geld dafür muss aus dem
Export kommen, einem Export, der nur deshalb floriert, weil Arbeit in
China im globalen Wettbewerb billig ist, besser gesagt, billig
gehalten wird. Die Gleichung ist also einfach: Geht es Europa gut,
geht es auch China gut. Und Europa geht es auf Dauer nur dann gut,
wenn es seine Probleme in den Griff bekommt. Und die Einzige, der
Pekings Mandarine zutrauen, das zu schaffen, ist Angela Merkel. Dafür
sind fünf Milliarden bestens investiertes Geld.
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