(ots) - Lasten fair verteilen
Altersarmut ist ein drängendes Thema - weniger in der derzeitigen
Lage als mit Blick auf kommende Rentnergenerationen. Millionen von
Menschen waren oder sind von Arbeitslosigkeit betroffen, Millionen
hatten oder haben nur geringe Einkommen. Große Rentenansprüche werden
so nicht erworben, Probleme im Alter sind programmiert. Die neue
schwarz-rote Koalition will das Problem nun angehen. Doch ist gut
gemeint nicht gleich gut gemacht.
Als schwierig erweist sich vor allem, das Gleichgewicht zu wahren
zwischen den Erwartungen und Ansprüchen der alten und den
Möglichkeiten der jungen Generation. Es geht um einen fairen
Ausgleich der Interessen. Der ist aber nicht gegeben, wenn die
Regierung bei ihren Rentenplänen bleibt. Jeder älteren Mutter sei
eine höhere Rente gegönnt. Nur ist die Honorierung von
Erziehungsleistungen keine Aufgabe der Rentenversicherung, sondern
muss von der Allgemeinheit - sprich: dem Steuerzahler - geleistet
werden.
Stattdessen werden jetzt wieder die Beitragszahler zur Kasse
gebeten. Eine konsequente und faire Rentenpolitik, wie
Vorgängerregierungen sie betrieben haben, ist von Schwarz-Rot
offenbar nicht zu erwarten. Die Arbeitgeber warnen zu Recht, frühere
Reformen könnten zunichte gemacht werden. Es geht nicht nur darum,
Menschen im Alter ausreichend zu versorgen, sondern auch darum, die
Beitragszahler, die für immer mehr Rentner aufkommen müssen, nicht zu
überlasten.
Uwe Westdörp
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