(ots) - 85 Prozent der Hausärzte in Deutschland stellen
eine Zunahme des Metabolischen Syndroms fest. Der Begriff bezeichnet
die Kombination aus starkem Übergewicht, Fettstoffwechselstörungen,
Bluthochdruck und beginnendem Diabetes. Am häufigsten tritt das so
genannte tödliche Quartett in den Jahren zwischen 50 und 64 auf. Doch
auch viele jüngere Menschen sind betroffen: 41 Prozent sind im Alter
zwischen 35 und 49 Jahren. Das zeigt eine repräsentative
Forsa-Befragung von 100 Allgemeinmedizinern im Auftrag des
Zukunftsgipfel Gesundheit e.V.. Problem: Die Krankheit wird immer
noch unterschätzt, dabei ist sie ein wesentlicher Auslöser für
Herzinfarkt und Schlaganfall.
Bereits jeder vierte Deutsche leidet am Metabolischen Syndrom,
schätzen Experten. Die befragten Hausärzte gaben an, dass jede der
vier Zivilisationskrankheiten, die bei der Erkrankung in Kombination
auftreten, in den letzten zehn Jahren zugenommen hat: 87 Prozent der
Mediziner stellen einen Anstieg von Diabetes Typ-2, 86 Prozent von
Übergewicht, 78 Prozent von Bluthochdruck und 64 Prozent von erhöhten
Blutfettwerten fest. 85 Prozent beobachten eine Zunahme aller vier
Erkranungen, mehr als jeder dritte Befragte (37 Prozent) sieht sogar
einen starken Anstieg. "Das ist eine alarmierende Bilanz",
kommentiert Eva Walzik, stellvertretende Vorsitzende des
Zukunftsgipfels Gesundheit e.V. "Die Krankheit muss stärker ins
Bewusstsein der Deutschen rücken, damit nicht noch mehr Menschen an
Folgen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall sterben." Mit dem
Zukunftsgipfel Gesundheit e.V. machen sich erstmals Wissenschaftler,
Krankenkassen, Industrie, Verbände, Stiftungen und Leistungserbringer
in einer gemeinsamen Initiative für Aufklärung stark.
Sowohl bei Männern wie auch bei Frauen nimmt die Erkrankung zu.
"Der Grund dafür ist unser Lebenswandel", erklärt Eva Walzik. "Zu
viel Fett und zu viel Zucker sowie zu wenig Bewegung führen zu
Übergewicht. Das begünstigt die Entwicklung von Diabetes,
Bluthochdruck und schlechten Blutfettwerten." Vor allem ein Übermaß
an Bauchfett schadet, deshalb ist eine schlanke Taille gesünder als
ein Rettungsring oder ein Bierbauch. Mehr als 88 Zentimeter sollten
Frauen um die Leibesmitte nicht messen; bei Männern liegt der
Grenzwert bei 102 Zentimetern.
94 Prozent ihrer erkrankten Patienten empfehlen die Hausärzte
Medikamente, um Bluthochdruck, Blutzucker- und Cholesterinspiegel zu
senken. Gleichzeitig raten sie ihnen aber auch dazu, mehr Sport zu
treiben (98 Prozent) und die Ernährung umzustellen (94 Prozent). Etwa
65 Prozent der Ärzte weisen auf Programme der Krankenkassen und
professionelle Ernährungsberatung hin. "Es ist gut und richtig, wenn
die Ärzte den betroffenen Patienten zu mehr Bewegung und gesünderer
Ernährung raten. Denn eine konsequente Lebensstiländerung ist die
wirkungsvollste Prävention und Therapie des Metabolischen Syndroms",
so Eva Walzik. Doch es fehlen Anreizstrukturen und häufig auch
zielgruppenspezifische, qualifizierte Angebote für die Betroffenen.
Der Zukunftsgipfel Gesundheit hat es sich daher zur Aufgabe gemacht,
das Bewusstsein für die Erkrankung zu stärken. Außerdem appelliert
der Verein an Politik und Gesellschaft, sich noch stärker und
umfassender für gesunde Ernährung und mehr Bewegung in Deutschland
einzusetzen.
Der Zukunftsgipfel Gesundheit e.V. ist ein Zusammenschluss aus
Vertretern von Wissenschaft, Krankenkassen, Industrie, Verbänden,
Stiftungen und Leistungserbringern im Gesundheitswesen.
Gründungsmitglieder sind die DAK-Gesundheit, die GVF Gesellschaft für
angewandte Vitaminforschung e.V., das Institut für Sozial- und
Gesundheitsrecht der Ruhr Universität Bochum, der M.O.B.I.L.I.S.
e.V., die NOWEDA Apothekergenossenschaft, Sanofi-Aventis Deutschland
GmbH und für die Friedrich-Ebert-Stiftung René Bormann. Ziel des
Zukunftsgipfel Gesundheit e.V. ist es, gesundheits- und
versorgungspolitisch relevante Probleme zu identifizieren,
Lösungsansätze zu erarbeiten und diese in geeigneter Form
zielgruppengerecht zu kommunizieren. Eine konkrete Realisierung von
gesundheitsrelevanten Projekten mit entsprechenden Projektpartnern
ist von Fall zu Fall möglich.
Das Forsa-Institut führte im Auftrag des Zukunftsgipfel Gesundheit
e.V. im November 2013 eine bundesweit repräsentative Umfrage unter
100 Hausärzten durch.
Pressekontakt:
Zukunftsgipfel Gesundheit
Eva Walzik (stellv. Vorsitzende)
Telefon: 030 - 981 94 16 11 26
E-Mail: info(at)zukunftsgipfel-gesundheit.de