(ots) - Die Vorstellung ist auch in Südbaden weit
verbreitet. Ausschließlich auf das eigene Wohl bedachte Chinesen
kaufen Unternehmen in den westlichen Industrieländern nur, um sich
deren Technik zu grabschen. Anschließend lassen die Chefs in
Fernost die einst ungeliebte Konkurrenz einfach vom Markt
verschwinden. Die Zeche zahlen die Arbeitnehmer in Europa oder den
USA. Sie verlieren ihren Job. So mag es sich in dem einen oder
anderen Fall auch zugetragen haben. Doch solch eine rüde
Vorgehensweise haben Vertreter der aufstrebenden Wirtschaftsmacht
China nicht für sich allein gepachtet. Anderswo auf dem Globus ist
sie ebenfalls anzutreffen. Allein deshalb wäre es ungerecht,
Chinesen von Firmenübernahmen im Ausland auszuschließen. Es sei denn,
man wollte den wohlstandsstiftenden Kapitalfluss über Grenzen hinweg
unterbinden. Von ihm profitiert gerade die Bundesrepublik wie kaum
ein anderes Land. Die guten Wirtschaftsdaten hierzulande sind auch
ein Ergebnis jener vielen Milliarden Euro, die deutsche Unternehmen
in chinesische Firmen, Fabriken und Menschen investiert haben. Diese
Direktinvestitionen sind das Tor zu einem riesigen Markt, der sich
am besten nah beim Kunden beackern lässt. Die starke Präsenz im
Ausland, die auf dem Wissen der einheimischen Beschäftigten baut,
garantiert am ehesten den langfristigen Erfolg. Es spricht einiges
dafür, dass die chinesischen Käufer von M-Tec in Neuenburg genau so
denken.
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