(ots) - Die Bahn im Boom. Zwei Milliarden Passagiere. Fast
drei Milliarden Euro Gewinn. Zuwachs auf der Schiene, wo die
Fliegerei einbüßen muss und die Zulassungszahlen für Kraftfahrzeuge
zurückgehen. Und dann das: Die Zahl der Beschwerden war noch nie so
hoch. Verspätungen. Zugausfälle. Alte und neue Kunden sind sauer.
Verkraftet der Staatsbetrieb sein Glück nicht?
Er sollte vorsichtig sein mit Schuldzuweisungen. Flut und Stürme?
Die Bahn hat mal anders geworben: "Alle reden vom Wetter. Wir nicht."
Die fehlenden Züge? Wenn Siemens beim ICE Mist gebaut hat, darf der
Bahnvorstand nicht nur auf den Missetäter zeigen. Er muss für
Ersatzkapazität sorgen. Gab es die?
Anderer Ärger auf den Bahnhöfen ist hausgemacht, wenn auch die
Fehlentscheidungen, die dahin geführt haben, in früheren
Vorstands-Amtszeiten zu suchen sind: Das Debakel in Mainz, ausgelöst
durch eine falsche bundesweite Personalsparpolitik in den
Stellwerken, hätte nicht passieren dürfen.
Die Deutschen beschweren sich über ihre Bahn. Aber das tun sie
auch, weil sie sie brauchen und stolz auf sie sind. Und - ja, auch
ein bisschen - lieb haben?
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