(ots) - Gut jeder fünfte Neurentner bezieht nach einem
Bericht der "Saarbrücker Zeitung" (Dienstag-Ausgabe) mittlerweile
eine Erwerbsminderungsrente. Das Blatt beruft sich auf eine
Stellungnahme der Bundesregierung auf Anfrage der Linken, wonach im
letzten Jahr insgesamt rund 829.000 Personen erstmalig eine Rente aus
der gesetzlichen Rentenversicherung erhalten haben. Der Anteil der
Erwerbsminderungsrentner betrug 21,5 Prozent.
Eine entsprechende Rente erhält, wer wegen Krankheit oder
Behinderung weniger als sechs Stunden täglich arbeiten kann. Nach den
Daten der Bundesregierung liegt der Anteil der abgelehnten Anträge
seit zehn Jahren konstant zwischen 41 und 45 Prozent.
Die Erwerbsminderungsrenten selbst sind allerdings deutlich
gesunken. Erhielten erwerbsgeminderte Versicherte bei Rentenbeginn im
Jahr 2001 noch durchschnittlich 676 Euro monatlich, so waren es laut
Rentenversicherung im letzten Jahr bei Rentenbeginn nur noch 607
Euro, also fast 70 Euro weniger. Eine Ursache sind die
Rentenabschläge von bis zu 10,8 Prozent, von denen unter 60jährige
voll betroffen sind.
Im Koalitionsvertrag von Union und SPD sind einige Verbesserungen
für Erwerbsminderungsrentner vorgesehen, die der Sozialexpertin der
Linken, Sabine Zimmermann, aber nicht weit genug gehen. "Die
systemwidrigen Abschläge, die im Schnitt 77,50 Euro betragen, wollen
Union und SPD nicht abschaffen. Dabei würde gerade das die Situation
der Erwerbsgeminderten deutlich verbessern", sagte Zimmermann der
"Saarbrücker Zeitung".
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