(ots) - Der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde, Kenan
Kolat, sieht noch große Defizite bei der Willkommenskultur für
Einwanderer in Deutschland. Zwar sei die "Tonlage" im schwarz-roten
Koalitionsvertrag dazu "schon anders als früher, das ist gut". Aber
die Wirklichkeit sehe immer noch anders aus, sagte Kolat der
"Saabrücker Zeitung" (Dienstag-Ausgabe).
"Erst begegnet einem das Auswärtige Amt mit restriktiven
Visabestimmungen. Hat man endlich das Visum, kommt dann das
Innenministerium in Gestalt der Bundespolizei", klagte Kolat. Er
selbst habe das kürzlich erlebt, als Leute vor ihm "angeblafft"
worden seien. "Was wollen Sie in Deutschland? Wollen Sie Sozialhilfe
beziehen?". Und dann komme die Ausländerbehörde, Länderzuständigkeit.
"Da steht der Sachbearbeiter nicht auf und sagt: Guten Tag, wir
hoffen, Sie leben sich gut ein, wie können wir Ihnen dabei helfen?"
Der schaue die Leute nicht einmal an, berichtete Kolat. Immerhin 62
Prozent der Deutschen würden Zuwanderung ablehnen, kritisierte Kolat.
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