(ots) - Unter dem Titel "Afghanisches Tagebuch" startet
die ARD im neuen Jahr ein Multimedia-Projekt zur Frage, wie der
Rückzug der internationalen Kampftruppen aus Afghanistan das Land
verändert. Im Fokus stehen Afghaninnen und Afghanen, deren Ängste und
Hoffnungen für die Zukunft eng mit dem Einsatz der ISAF verbunden
waren und sind.
"2014 wird für Afghanistan ein entscheidendes Jahr. Wohin
entwickelt sich das Land - in Richtung einer stabilen Demokratie oder
fällt es zurück in einen Bürgerkrieg?" so Claudia Spiewak,
Chefredakteurin NDR-Hörfunk und Vorsitzende der
Chefredakteurskonferenz ARD-Hörfunk. "Wir wollen nah dran sein und
begleiten die Afghaninnen und Afghanen in ihrem Alltag." Zugesagt für
das Projekt hat u. a. Sima Samar, akut gefährdete Politikerin und
Trägerin des alternativen Nobelpreises. Dabei sind auch zwei
ehemalige Dolmetscher der Bundeswehr in Kundus, die jetzt die Rache
der Taliban fürchten. Weitere Protagonisten: ein junger
Schriftsteller aus Kabul, dessen Vater und Großvater Mullahs sind und
die kein Verständnis für seine Arbeit haben; eine Unternehmerin, die
eine Bowling-Bahn in Kabul betreibt sowie ein Straßenjunge, der 2012
eine Hauptrolle in dem Film "Buzkashi Boys" übernommen hatte und
davon träumt, Pilot zu werden.
Sie berichten im Laufe dieses Jahres immer wieder aus ihrem Alltag
in Afghanistan oder aus ihrem neuen Exil - falls sie aus Angst vor
den Taliban emigriert sind. Ihre Geschichten senden Das Erste in den
Tagesthemen sowie die ARD-Hörfunkprogramme. Parallel entsteht auf
www.tagesschau.de/afghanistan ein ausführliches Multimedia-Dossier.
"Diese Menschen verbindet, dass ihr Leben als Unternehmerin oder
Schauspieler unter den Taliban nicht denkbar wäre", so Kai Gniffke,
Erster Chefredakteur von ARD aktuell. Das Projekt startet mit einer
Porträtreihe, danach soll das Multimedia-Dossier nach und nach
wachsen. Kai Gniffke: "Das Spannende ist, dass niemand weiß, in
welche Richtung sich das Angebot entwickeln wird. Alles ist offen,
die Wahl der Stilmittel, und die Geschichten aus dem afghanischen
Alltag sowieso."
Weitere Informationen zur Sendung finden Sie unter
Tagesschau.de/Afghanistan.
Fotos: www.ARD-foto.de
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