(ots) - Das Gefeilsche um die Verteilung der Macht in Berlin
war so rechtzeitig zu Ende, dass Ursula von der Leyen noch vor
Weihnachten den Soldaten in Afghanistan vollmundig ankündigen konnte,
dass für sie der Schutz der Soldaten absoluten Vorrang habe. Ein paar
Tage gab die Truppe der frischgebackenen Verteidigungsministerin dann
noch Zeit. Aber seit gestern ist rauer Alltag und die Soldaten nehmen
sie beim Wort, indem sie die schnellstmögliche Beschaffung von
Kampfdrohnen fordern. So ist das eben, wenn man vor lauter Ehrgeiz
den Mund ganz besonders voll nimmt. Jetzt muss Frau von der Leyen
beweisen, wie durchsetzungsstark sie auch in einer Großen Koalition
sein kann. Denn das Thema ist von der SPD, genauer gesagt von
Frank-Walter Steinmeier, seines Zeichens frischgebackener
Außenminister der Republik, schon im Wahlkampf auf den politisch oft
so sehr geschätzten Sankt-Nimmerleins-Tag verschoben worden. Ob er
seinerzeit wohl gewusst hat, wovon er spricht? Kaum, denn militärisch
sind Drohnen das derzeit bestmögliche Instrument, um zu verhindern,
dass Soldaten im Sarg nach Hause gebracht werden müssen, weil sie im
Einsatz blind und damit wehrlos dem Feind in die Falle gegangen sind.
Oder auch um zu vermeiden, dass folgenschwere Fehlentscheidungen
getroffen werden, wie sie seinerzeit Oberst Klein in Kundus fällte.
Sie sind also genau das, was Ursula von der Leyen der Truppe
versprochen hat. Man darf gespannt sein, wie sie das Problem vom
Tisch bekommen wird, an dem auch die sitzen, die mit einem Nein zur
Drohnenbeschaffung so schwungvoll Wahlkampf gemacht haben.
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