(ots) - US-Präsident und Kongress haben es im
vergangenen Jahr wieder einmal geschafft, mit ihren Streitigkeiten -
beispielsweise über den Staatshaushalt - die Aufmerksamkeit der
Weltöffentlichkeit auf sich zu ziehen; dabei ging fast unter, dass
die USA wirtschaftlich wieder auf einem guten Weg sind.
Energieproduktion und Autoindustrie brummen, der Immobilienmarkt hat
sich erholt. Selbst der US-Bundeshaushalt liegt im positiven Trend.
Aus europäischer Perspektive mag man den Kopf schütteln und
fragen, ob ein solcher Aufschwung auf tönernen Füßen steht. Doch zur
Arroganz gibt es keinen Anlass. Die Euro-Strukturprobleme, die
jederzeit wieder aufbrechen können, verschleppen die Europäer auf
ihre eigene Weise. Sie sollten den sich anbahnenden Aufschwung
jenseits des Atlantiks nicht bemäkeln. Immer noch ist etwa das
deutsche Handelsvolumen mit den USA um fast ein Drittel größer als
das mit China. Die laufenden Verhandlungen über ein transatlantisches
Freihandelsabkommen sind deshalb kein politischer Nebenschauplatz,
auf dem deutsche Politiker zur Abwechslung mit Boykott drohen können,
wenn sie sich über die US-Geheimdienste empören. Wir brauchen diese
Übereinkunft mehr als die USA. Die deutsche Öffentlichkeit sollte
nicht so sehr auf das politische Theater jenseits des Atlantiks
blicken und sich weniger in Prognosen ergehen, wann China den
Vereinigten Staaten den Rang ablaufen wird. Gute Zahlen aus den USA
sind auch gute Zahlen für uns.
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