(ots) - Bausparen ist ein Klassiker der Baufinanzierung.
Schon seit über 100 Jahren ist dies gang und gäbe. Allerdings lohnt
sich im Moment Bausparen nicht mehr in dem Maße wie noch vor einigen
Jahren. Dennoch steht gerade bei vielen zukünftigen Bauherren ein
Bauspardarlehen nach wie vor auf der Agenda.
Bauspardarlehen unter Druck
Das Bausparen ist in seiner Grundform seit jeher gleich. Ãœber den
Vertrag wird ein Sparguthaben aufgebaut und durch ein anschließendes
Bauspardarlehen in der Auszahlungsphase ergänzt, da hier zwei
unterschiedliche Vorgänge verknüpft sind "Sparen" und
"Kreditaufnahme". Verwendet wurden die Verträge zum Aufbau von
Eigenkapital und dann bei der Immobilienfinanzierung
(http://www.baufi24.de/immobilienfinanzierung/) zum Auffüllen des
zweiten Rangs. Doch beide Vorteile sind heute nur noch im Idealfall
gut gelöst. Zum einen liegen die Guthabenzinsen bei den besten
Tarifen bei gerade über einem Prozent, für den Kapitalaufbau zu
wenig. Hier bieten gute Festgeld- oder Sparbriefanlagen inzwischen
eine höhere Verzinsung. Beim Bauspardarlehen gibt es immer noch gute
und günstige Angebote, allerdings verknüpft mit einer sehr geringen
Guthabenverzinsung. Und durch die geringe Guthabenverzinsung kann
noch ein weiteres Problem entstehen. So richtet sich die
Abschlussgebühr an der Bausparsumme aus. Dadurch kann es passieren,
dass die Gebühr höher liegt als die eigentliche Verzinsung. Konto-
oder Zustellungsgebühren kommen noch hinzu. Nicht selten wird so eine
Kapitalvernichtung betrieben. Da viele Bausparer nur auf die geringe
Darlehensverzinsung achten, sind nicht wenige schon in diese Falle
getappt.
Bauspardarlehen versus Annuitätendarlehen
Trotz der langen Tradition des Bauspardarlehens sind wirkliche
Innovationen ausgeblieben. Ein geringer Guthabenzinssatz, moderate
Darlehenszinsen über die gesamte Laufzeit, Sondertilgungen ohne
Vorfälligkeitsentschädigung und schnelle Tilgung, so lässt sich dies
Darlehen charakterisieren. Doch inzwischen ist das allgemeine
Zinsniveau auch für die klassische Immobilienfinanzierung
(http://www.baufi24.de/immobilienfinanzierung/) deutlich gesunken,
sodass der Zinsunterschied auch zusammengeschmolzen ist. Die
Flexibilität bei den Annuitätendarlehen ist in den letzten Jahren
deutlich gewachsen. Einer der Gründe: Versicherungsunternehmen haben
diesen lukrativen Markt entdeckt und bieten zahlreiche Varianten an.
So gibt es Verträge mit sehr langen Zinsbindungszeiten oder ein
Zinssatz über die gesamte Finanzierung, hohe Sondertilgungen ohne
Vorfälligkeitsentschädigungen und auch Baudarlehen mit flexibler und
schneller Tilgung. Der einzige Unterschied bleibt, dass das
Bauspardarlehen auch im zweiten Rang stehen kann. Dies ist nach wie
vor ein Vorteil, sodass eine Finanzierung mit einem
Annuitätendarlehen plus eines Bausparvertrages für den zweiten Rang
durchaus sinnvoll sein kann. Bedacht werden muss dann allerdings auch
die schnelle Tilgung, meist bis zu 12 Jahre, des Darlehensanteils. Je
nach Größe des Bauspardarlehens kann die finanzielle Belastung in den
ersten Jahren dadurch auch sehr hoch sein.
Nicht zu empfehlen sind verschiedene Konstruktionen des
Bausparens, die eine sofortige Finanzierung des Vorhabens
ermöglichen. Zum einen ist die Guthabenverzinsung weiterhin gering,
sodass auch der Kapitalaufbau lange dauert, damit muss für diese Zeit
mit einem herkömmlichen Annuitätendarlehen ausgeholfen werden. Diese
Konstruktion wird häufig als Konstantdarlehen verkauft und ist
aufgrund der Intransparenz und der relativ teuren Vorfinanzierung
kein gutes Geschäft.
Fazit
Bausparen ist in der jetzigen Situation wenig attraktiv. Mit
klassischen Baudarlehen fährt man in der Regel besser. Lediglich wenn
das Bauspardarlehen aus einem bestehenden Vertrag in die Finanzierung
eingebunden werden kann, ist dies ein guter Schritt. Wer jedoch erst
noch Kapital ansparen muss, der ist mit Sparbriefen, Festgeldern oder
anderen Garantiezinsanlagen durch die höhere Verzinsung auf einem
besseren Weg.
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