(ots) - Nur ein Spielball
Die in der Nationalkoalition vereinigte syrische Opposition hat
mindestens zwei Probleme: Zum einen erstarken extremistische Brigaden
im Bürgerkriegsland; die Gegner von Präsident Baschar al-Assad
bekämpfen sich gegenseitig. Zum anderen entgeht der Nationalkoalition
nicht, dass die westliche Unterstützung für ihre Ziele schwindet.
Während die Opposition weiter Assads Rücktritt fordert, geben sich
die USA inzwischen zurückhaltender.
Die "Assad muss weg"-Rufe sind leiser geworden im Westen. Zu groß
ist mittlerweile die Angst davor, dass Syrien auf Dauer im Chaos
versinkt und den Terroristen von Al-Kaida in die Hände fällt. Die USA
scheinen Assads Verbleib im Amt als Preis für Stabilität in dem
Krisenstaat nicht mehr auszuschließen. Dass Washington bereit ist, im
Syrien-Konflikt neue Wege zu gehen, zeigt auch die jüngste Äußerung
von Außenminister John Kerry. Er hält eine Teilnahme des Iran an der
geplanten Friedenskonferenz in der Schweiz für möglich - das ist ein
Novum.
Diese Stoßrichtung belastet freilich die ohnehin abgekühlten
Beziehungen zwischen den Verbündeten USA und Saudi-Arabien. Riad
missbilligt die Annäherung zwischen Washington und dem Erzfeind Iran.
Die Golfmonarchie hält am Ziel eines militärischen Siegs der von ihr
unterstützten syrischen Opposition fest, um nach Assads Sturz
Einfluss ausüben zu können. All das zeigt: Syrien ist nur ein
Spielball.
Franziska Kückmann
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