(ots) -
Klimawandel, Konsumverhalten, Flucht - jeder trägt Verantwortung
Caritas thematisiert Zusammenhänge in einer globalisierten Welt
"Unser Verhalten in den reichen Ländern wirkt sich auf die
Lebensbedingungen in armen Ländern aus. Wir wollen dafür
sensibilisieren, dass jeder Einzelne durch seine Entscheidungen dazu
beitragen kann, die Welt sozialer und gerechter zu machen", betont
Caritas-Präsident Peter Neher heute bei der Präsentation der
aktuellen Caritas-Kampagne vor Journalisten in Berlin. In einer
globalisierten Welt ende die Nachbarschaft nicht am eigenen
Gartenzaun, sondern gehe über Ländergrenzen hinweg. Die weltweiten
Verflechtungen konfrontierten die Menschen heute auch mit der Frage
nach der individuellen Verantwortung.
Dies zeige sich beispielsweise am Umgang mit Mobiltelefonen. Den
meisten Menschen sei nicht bewusst, dass das für die Handy-Produktion
erforderliche Tantal meist unter menschenunwürdigen Bedingungen
gefördert werde. Auch über die Entsorgung der Geräte denke kaum ein
Nutzer nach. "Unsere alten Geräte landen häufig auf den Müllhalden
Afrikas, wo die Menschen, darunter viele Kinder, gezwungen sind,
unter gesundheitsschädigenden Bedingungen unseren Elektroschrott zu
entsorgen", so Neher. Dies fordere zum Nachdenken darüber auf, ob
wirklich immer das neueste Smartphone oder der leistungsstärkste PC
nötig seien.
Auch im Bereich der Arbeitsmigration zeigen sich die globalen
Verflechtungen eindrücklich. Viele pflegebedürftige Menschen möchten
so lange wie möglich zu Hause leben, die meisten Familien können
diese Aufgabe jedoch nicht alleine bewältigen. Sie sind auf
Unterstützung angewiesen, oftmals von Frauen aus Osteuropa. "Diese
Frauen sind für die Angehörigen hier eine große Entlastung, werden
aber von den eigenen Kindern schmerzlich vermisst", macht Neher
deutlich. "Die Politik hat auf diese Fragen noch keine Antworten
gefunden und lässt die Betroffenen mit der Situation alleine."
In verschiedenen Projekten hat die Caritas Lösungen für die
betroffenen Familien und die osteuropäischen Pflege- und
Haushaltshilfen entwickelt. So haben die Caritas in Paderborn und die
polnische Caritas ein Konzept erarbeitet, das eine gute Pflege und
faire Arbeitsbedingungen ermöglicht und eine Versorgung der Kinder im
Herkunftsland sicherstellt. "Als Wohlfahrtsverband der katholischen
Kirche möchten wir an die besondere Rolle erinnern, die uns Menschen
im Umgang mit der Welt zukommt: Verantwortungsvoll und fürsorglich
mit allem Leben auf dieser Erde umzugehen", betont Neher.
Weitere Informationen, die Kampagnenmotive und Videos zum Thema
"Weit weg ist näher, als du denkst" finden Sie auf
www.globale-nachbarn.de
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