(ots) - Linksparteichef Bernd Riexinger hat sich lobend
über die sozialistisch regierten Länder Mittel- und Südamerikas
geäußert. Riexinger sagte der "Stuttgarter Zeitung"
(Donnerstagausgabe): "Der lateinamerikanische Kontinent ist der
einzige, der sehr erfolgreich Politik gegen den Neoliberalismus
macht". Fast überall gebe es moderne Linksregierungen. Das verleihe
auch Kuba ganz andere Spielräume. Die Politik der Kubaner sei nicht
mehr so isoliert. Der Parteichef hatte Anfang Januar an den
Jubiläumsfeierlichkeiten zum 55. Jahrestag der Revolution auf der
Karibikinsel teilgenommen.
Kuba habe "ein Einparteiensystem, was wir als Linke in Deutschland
nicht für unser Modell halten", sagte Riexinger. Aber es sei nicht
so, dass in diesen Strukturen nicht diskutiert würde. "Ich bewundere
ein bisschen, dass die Kubaner nicht aufgeben, eigene Wege zu suchen,
sondern ihre Eigenständigkeit bewahren und mit allen Mitteln in dem
armen Land ihre Erfolge - die kostenlose Bildung,
Gesundheitsversorgung und Kindergartenbesuch, eine Studienquote von
60 bis 70 Prozent sowie eine Kindersterblichkeit, die geringer ist
als in den USA - verteidigen", betonte der Vorsitzende der Linken.
"Dass es Widersprüche gibt, und Punkte, die ich nicht so gut finde,
weil ich andere Vorstellungen von einem demokratischen Sozialismus
habe, ist völlig klar und habe ich auch gegenüber meinen
Gesprächspartnern zum Ausdruck gebracht."
Die früheren Vorsitzenden Gesine Lötzsch und Klaus Ernst waren vor
gut zwei Jahren für ihre Glückwünsche zum 85. Geburtstag des
Revolutionsführers Fidel Castro intern heftig kritisiert worden. "Ich
war damals nicht so involviert", sagte Riexinger. Bei seiner Reise
sei es nicht um Glückwünsche gegangen, "sondern um einen Austausch,
wie er unter Politikern üblich ist".
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