(ots) - Schrecken ohne Ende
Als IBAN die Schreckliche sorgt die 22-stellige Kontonummer des
SEPA-Verfahrens bei den Bürgern schon lange für Verunsicherung. Was
nach dem Willen der Brüsseler Behörden dazu dienen soll, den
Zahlungsverkehr europaweit zu vereinfachen und anzugleichen, erschien
vielen von Anfang an als bürokratisches Monster, dem man misstrauen
sollte.
Vor allem kleine und mittlere Unternehmen sowie Vereine üben sich
deshalb in passivem Widerstand. Sie haben die Frist zur Umstellung
bisher schlicht ignoriert und die Verantwortlichen in Brüssel so
praktisch gezwungen, sie zu verlängern. Wenn der zuständige Kommissar
Michel Barnier jetzt versichert, dass der formelle Stichtag 1.
Februar von der angekündigten Fristverlängerung unberührt bleibe, ist
das wohl nicht mehr als ein hilfloser Versuch, das Gesicht nicht ganz
zu verlieren. Wenige Monate vor den EU-Wahlen im Mai ist der
Imageschaden riesengroß.
Dabei haben sich die Deutschen offenbar besonders stark an dem
Aufstand gegen die Brüsseler Bürokratie beteiligt: Im Vergleich der
EU-Staaten hinkte die Bundesrepublik 2013 bei SEPA-Ãœberweisungen
deutlich hinterher. Das zeigt, wie viel Ãœberzeugungsarbeit besonders
hierzulande noch geleistet werden muss. Sollte es nicht gelingen, die
Deutschen und andere zweifelnde EU-Bürger von dem Projekt zu
überzeugen, könnte SEPA für Brüssel zu einem Schrecken ohne Ende
werden.
Waltraud Messmann
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