(ots) - IG-BCE-Chef sieht "frischen Wind" bei
Energiewende
Vassiliadis: Aigner benennt die Probleme - "Braunkohle hilft,
Kosten im Zaum zu halten"
Osnabrück.- Der Chef der Gewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG
BCE), Michael Vassiliadis, sieht "frischen Wind" in der Debatte um
die Energiewende. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker
Zeitung" (Freitag) würdigte Vassiliadis den Vorstoß der bayerischen
Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU), die Umstellung auf
erneuerbare Energien mit Hilfe von Krediten zu finanzieren und so die
Stromkunden nicht noch weiter zu belasten. Ganz unabhängig davon, ob
man sich Aigners Vorschläge zu eigen mache, sei es gut, "die Probleme
zu thematisieren". Auch die IG BCE streite dafür, die Energiewende so
zu gestalten, dass sie bezahlbar bleibe und zugleich den Prinzipien
der sozialen Gerechtigkeit entspreche.
Vassiliadis rechtfertigte ferner den Anstieg des
Kohlendioxid-Ausstoßes infolge des neuen Rekords bei der
Stromerzeugung aus Braunkohle. Der deutsche Anteil am weltweiten
CO2-Ausstoß betrage 2,7 Prozent, der Anteil der Braunkohle belaufe
sich 0,6 Prozent. "Selbst wenn wir von heute auf morgen komplett aus
der Braunkohle aussteigen würden, wäre der Klimawandel nicht
gestoppt", betonte der Gewerkschaftschef. Er hob hervor, dass das
Zeitalter der erneuerbaren Energien nicht von heute auf morgen zu
erreichen sei. "Auf dem Weg dahin ist der Einsatz fossiler Energien
unverzichtbar. Die Braunkohle ist der preisgünstigste Partner der
erneuerbaren Energien und hilft, die Kosten im Zaum zu halten", sagte
der IG-BCE-Vorsitzende. Zuvor war bekannt geworden, dass trotz der
milliardenschweren Ökoenergie-Förderung die klimaschädliche
Stromproduktion aus Braunkohle 2013 auf den höchsten Wert seit 1990
gestiegen ist.
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