WAZ: Die Grenzen der Großzügigkeit
- Kommentar von Knut Pries
(ots) - Ebnet Brüssel allen Bedürftigen in der EU den freien
Zugang zu den Segnungen des deutschen Wohlfahrtsstaates? Die
EU-Kommission agiert mitunter politisch reichlich unbedarft - aber so
blind ist sie nicht, dass sie es vier Monate vor der Europawahl
darauf anlegen würde, mit einer Kampagne für grenzenlose
Großzügigkeit im Umgang mit arbeitslosen EU-Bürgern den
Rechtspopulisten weitere Sympathisanten zuzutreiben.
Die Vorbehalte kommen vielmehr aus Luxemburg: Das dortige
EU-Gericht hat Zweifel an der deutschen Regelung, die arbeitslosen
EU-Ausländern pauschal Hartz IV verwehrt. Diese Zweifel sind nicht
neu, sondern in bereits ergangenen Urteilen nachzulesen.
Die Kommission konnte die Rechtsprechung nicht einfach ignorieren.
Die widersprüchlichen Urteile deutscher Gerichte haben eine
Rechtsunsicherheit offenkundig werden lassen, die nicht andauern
darf. Die Balance zwischen Freizügigkeit des Einzelnen auf der einen
Seite und Vorkehrungen gegen Ãœberbeanspruchung der Sozialsysteme
andererseits wird zwar viel beschworen, ist aber weder juristisch
noch praktisch gegeben. Ob unser Sozialrecht korrigiert werden muss,
ist völlig offen.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion(at)waz.de
Themen in dieser Pressemitteilung:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 10.01.2014 - 19:21 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1003720
Anzahl Zeichen: 1460
Kontakt-Informationen:
Stadt:
Kategorie:
Diese Pressemitteilung wurde bisher
0 mal aufgerufen.
Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"
WAZ: Die Grenzen der Großzügigkeit
- Kommentar von Knut Pries"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
(
Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum
Haftungsauschluß (gemäß
TMG - TeleMedianGesetz) und dem
Datenschutz (gemäß der
DSGVO).
Die Forderung des bayerischen Ministerpräsidenten
Horst Seehofer (CSU) nach einem Zuzugsstopp für Muslime zielt nach
Einschätzung des früheren NRW-Integrationsminister Armin Laschet
(CDU) in die falsche Richtung. "Ein Großteil unseres
I ...
Eine Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium wird es im
Ruhrgebiet nicht geben. Dies ergab eine flächendeckende Umfrage der
WAZ-Lokalredaktionen. Damit läuft der Schulversuch der rot-grünen
Minderheitsregierung an Rhein und Ruhr ins Leere.
An ...
Flacht die Erregungskurve einer gut ausbeutbaren
öffentlichen Debatte zu früh ab, darf man gewiss sein, dass einer
kommt und neues Öl ins Feuer gießt. Einer wie Horst Seehofer. Im
Gefolge der Sarrazin-Aufwallungen fällt es dem CSU-Vorsitzende ...