(ots) - Klatsche für Schwesig
Das hat gesessen: Kaum hatte die neue Familienministerin Manuela
Schwesig eine 32-Stunden-Woche für junge Mütter und Väter ins
Gespräch gebracht, da kam auch schon die schroffe Absage aus dem
Kanzleramt. Verwunderlich war das nicht. Denn die Ãœberlegungen der
Sozialdemokratin gehen weit über die Vereinbarungen im
Koalitionsvertrag hinaus. Und offensichtlich war der Vorstoß nicht
mit dem Regierungspartner CDU/CSU abgesprochen, die Abfuhr damit
programmiert. Für Kanzlerin Angela Merkel bot sich eine willkommene
Gelegenheit, kurz und bündig zu zeigen, wer die Chefin ist.
Die Fronten in der Koalition sind damit geklärt. Und die stets um
ihre Wettbewerbsfähigkeit besorgten Unternehmen können sich darauf
einstellen, vorerst keine weiteren Arbeitszeitvorschriften zu
bekommen. Auf einem anderen Blatt steht, dass die Vereinbarkeit von
Familie und Beruf durchaus weiter verbessert werden kann, auch wenn
in den letzten Jahren viel geschehen ist. Da hat Schwesig vollkommen
recht. Mütter und Väter sollten sich die Erziehungsarbeit noch
leichter teilen können. Und es muss gelingen, mehr hoch qualifizierte
Mitarbeiter im Job zu halten. Niemandem ist damit gedient, wenn sie,
auf Teilzeitjobs reduziert, den Anschluss verlieren oder gar ganz aus
dem Beruf aussteigen. Solche Verschwendung von Talenten zu vermeiden
ist freilich nicht allein Sache des Staates, sondern auch der
Wirtschaft.
Uwe Westdörp
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