(ots) - Deutscher Philologenverband: Thema Sexualität im
Unterricht taugt nicht für Schwarz-Weiß-Debatten
Meidinger: Ohne Eltern geht hier gar nichts - Kritik an
"einseitigem Agieren" der Kultusbürokratie in Baden-Württemberg
Osnabrück.- Der Deutsche Philologenverband hat mehr Sensibilität
gefordert, wenn es um das Thema Homosexualität im Unterricht geht. In
einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstag)
erklärte Philogenchef Heinz-Peter Meidinger zum sich zuspitzenden
Schulstreit in Baden-Württemberg, diese Fragen seien sehr komplex und
müssten dringend im Einvernehmen mit den Eltern diskutiert werden.
"Da darf man weder mit der ideologischen Keule noch mit
locker-flockigen Papieren hantieren", warnte Meidinger. Ein
"einseitiges Agieren" der Kultusbürokratie verbiete sich. Er nannte
es fatal, dass Gegner und Befürworter mit Petitionen im Internet
mobil machten. Statt mit "Schwarz-Weiß-Debatten" die Probleme weiter
zu schüren und Kritiker von vornherein als intolerant zu
diskriminieren, sei die Rückkehr zu Sachlichkeit dringend notwendig.
"Alle Betroffenen gehören an einen Tisch, um das Papier des
baden-württembergischen Kultusministeriums zum Umgang mit sexueller
Vielfalt zu diskutieren. Ohne die Eltern geht in dieser Debatte gar
nichts", unterstrich Meidinger. Auch die Lehrer dürften bei diesen
schwierigen Fragen nicht allein gelassen werden.
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