(ots) - Der künftige Russlandbeauftragte der
Bundesregierung, Gernot Erler (SPD), würde es begrüßen, wenn
Bundeskanzlerin Angela Merkel die Olympischen Spiele in Sotschi
besuchen würde. Der Stuttgarter Zeitung (Mittwochausgabe) sagte
Erler, es stehe ihm zwar nicht zu, der Kanzlerin Ratschläge zu
erteilen, "aber natürlich wäre eine solche Entscheidung ein starkes
und wirksames Signal, um die strategische Bedeutung der Beziehungen
zu Russland zu betonen und das Interesse zu unterstreichen, intensiv
im Gespräch bleiben zu wollen."
Von einem Boykott hält Erler nichts: "Wenn man die Konfrontation
sucht, dann kann man das so machen. Wenn man im Gespräch bleiben
will, sollte man es lassen." Gerade im vergangenen Jahr sei mit Blick
auf Syrien und Iran "die wichtige Rolle Russlands bei der Bewältigung
internationaler Konflikte sehr deutlich geworden", sagte Erler.
"Deshalb", so der SPD-Mann, "dürfen die Gesprächsfäden nicht reißen."
Vor diesem Hintergrund sei auch die Entscheidung von Bundespräsident
Joachim Gauck, nicht nach Sotschi zu reisen, irritierend gewesen. Die
Bundesregierung sei "nicht ohne Grund nicht glücklich darüber, wie
die Entscheidung des Bundespräsidenten veröffentlicht und erklärt
wurde". Es sei als kritisches Signal verstanden worden, "aber nicht
so begründet und vielleicht auch gar nicht so gemeint" gewesen. Das
habe die "Öffentlichkeit ratlos hinterlassen".
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