(ots) - Inklusion ist in aller Munde und wird in jüngster
Zeit von vielen Einrichtungen, Gemeinden und staatlicherseits
programmatisch in den Fokus und Angebote dazu in den Vordergrund
gerückt. Hinter Inklusion steht die Forderung, dass jeder Mensch in
seiner Individualität von der Gesellschaft akzeptiert wird und die
Möglichkeit hat, in vollem Umfang an ihr möglichst barrierefrei
teilzuhaben oder teilzunehmen. Die Bundeskunsthalle ist dabei
Vorreiter, keine deutsche Ausstellungsinstitution ist derzeit stärker
mit dem Thema Inklusion befasst.
Das Bonner Haus für Wechselausstellungen setzt sich aktiv mit
sozialer Inklusion und den Herausforderungen einer sich verändernden
Gesellschaft im Hinblick auf den demografischen Wandel auseinander.
Aufgabe ist es, allen Besucherinnen und Besuchern einen kreativen und
individuellen Zugang im Sinne der kulturellen Teilhabe zu
ermöglichen. Dies bezieht sich auf den Besuch der Ausstellungen
ebenso wie auf das begleitende Bildungs- und Vermittlungsprogramm.
Das Ergebnis sind spezielle auf Menschen mit besonderen Bedürfnissen
ausgerichtete Vermittlungsangebote.
Hierbei werden Zugangsmöglichkeiten mit allen Sinnen genutzt; der
Einsatz unterschiedlicher Materialien, Modelle oder Repliken wirkt
dabei unterstützend. Inhaltlich sowie methodisch stellen sich die
Vermittlungsarbeiter auf die individuellen Bedürfnisse der
Besucher/-innen ein. Kreatives Entdecken und neugieriges Forschen
jedes Besuchers bilden wichtige Voraussetzungen für den Erfolg.
Bereits seit dem Jahr 1994 entwickelt die Bundeskunsthalle Angebote
zur sozialen Inklusion und setzt sie um. Anfänglich begonnen mit
Workshops für Gruppen mit Handicap, wurden die Angebote
kontinuierlicher ab 2008 erweitert und Kooperationen zu Verbänden und
Betroffenen aufgebaut.
Heute liegt neben diesen und weiteren Vermittlungsprogrammen ein
Schwerpunkt auf Angeboten für Menschen mit dementiellen Erkrankungen,
die nahezu zu jeder Ausstellung angeboten werden.
Durch regelmäßigen Austausch mit Betroffenen und Verbänden wird
versucht, gemeinsam schrittweise Lösungsvorschläge zum Gelingen einer
inklusiven Gesellschaft zu entwickeln.
Die räumliche Zugänglichkeit im Sinne der Barrierefreiheit, einem
Teilaspekt der Inklusion, stellt eine wichtige Voraussetzung der
kulturellen Teilhabe dar. Sie ist serviceorientiert und hilft
grundsätzlichen allen Besucher/-innen.
Die Expertise der Bundeskunsthalle zu Inklusionsangeboten ist
heute deutschlandweit sehr gefragt und anerkannt. Im Jahr 2013 wurden
die Bonner Erfahrungen auch nach Berlin exportiert. So wurde ein
Angebot für Demenzkranke erstmals im Martin-Gropius-Bau in Berlin zur
Ausstellung Auf den Spuren der Irokesen durchgeführt, das zweite Mal
in einer Berliner Kulturinstitution überhaupt.
Eine am 23. und 24. März 2014 in der Bundeskunsthalle
stattfindende Fachtagung zum Thema "Inklusive Bildung im Museum:
Herausforderung, Anforderung, Überforderung" gibt konkrete Hilfen für
die konzeptionelle und praktische Umsetzung von Inklusion und
Barrierefreiheit. Expert/-innen führen in den aktuellen Stand der
Forschung und bildungspolitischen Diskussion ein. Erfahrungsberichte
und Workshops aus konkreten Projekten geben Impulse für die Umsetzung
im eigenen Haus.
Die Angebote zur Inklusion in der Bundeskunsthalle im Ãœberblick:
Kunst- und Kulturangebote für Menschen mit Demenz - Tastführungen und
ausführlich beschreibende Führungen für Sehbehinderte und Blinde -
Führungen in Deutscher Gebärdensprache - Workshops für Schüler mit
Lernschwäche und geistiger Behinderung - Deutsch als Fremdsprache -
Workshops für Gruppen mit Handicap - Zugang für Menschen mit
Mobilitätseinschränkung
Ihre Gesprächspartner beim Mediengespräch:
Dr. Bernhard Spies, kaufmännischer Geschäftsführer der
Bundeskunsthalle
zu Kooperationen und Expertise
Birgit Tellmann, Leiterin Rahmenprogramme, Bundeskunsthalle
zu Inklusionsangeboten, geplanten Tagungen, Vernetzungen und
Perspektiven
Uschi Baetz, Kunsthistorikerin/Archäologin und freie Mitarbeiterin
mit dem Schwerpunkt Inklusionsangebote
bietet regelmäßig Führungen und Workshops u.a. für Demenzerkrankte
und Sehbehinderte in der Bundeskunsthalle an und berichtet darüber.
Peter Gauchel, Einrichtungsleiter des Altenheims Haus Katharina,
Königswinter,
spricht von den Erfahrungen und Erfolgen, seitdem das Haus Katharina
zusammen mit der Bundeskunsthalle Veranstaltungen für ihre Bewohner
mit dementiellen Erkrankungen durchführt.
Weitere Informationen und Anmeldung zum Mediengespräch:
Sven Bergmann
Leiter Unternehmenskommunikation / Pressesprecher
Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland GmbH
Friedrich-Ebert-Allee 4
D-53113 Bonn
T +49 228 9171-204
bergmann(at)bundeskunsthalle.de
www.bundeskunsthalle.de