(ots) - Der Nahe Osten ist ein Pulverfass. Selten war
diese Umschreibung für die Region treffender als in diesen Monaten.
In Syrien tobt ein Bürgerkrieg, Ägypten taumelt am Abgrund und im
Libanon explodieren immer wieder Bomben. Israel müsste also daran
gelegen sein, in dieser schwierigen Situation zumindest jene
Brandherde zu entschärfen, auf die die Regierung direkten Einfluss
hat. Aber die Politiker in Jerusalem machen genau das Gegenteil. Der
Ankündigung für den Bau von 1400 Siedlerwohnungen in den besetzen
Palästinensergebieten folgte die peinliche Beleidigung des
US-Außenministers John Kerry, der sich auf Friedensmission in der
Region befindet. Nun wurden auch noch die Botschafter einiger
EU-Länder von der Regierung in Jerusalem einberufen, um ihnen wegen
der "ständigen einseitigen Parteinahme gegen Israel und für die
Palästinenser" den Kopf zu waschen.
Es ist offensichtlich, dass Israel versucht, den Friedensprozess
zu torpedieren. Das darf nicht gelingen. Die USA und die EU müssen
alles dafür tun, dass sich Jerusalem konstruktiv an der Suche nach
einem Kompromiss beteiligt. Dasselbe gilt natürlich für die
Palästinenser. Beide Seiten müssen verstehen, dass der Preis eines
"Nein" zum Frieden wesentlich höher wäre als die schmerzlichen
Kompromisse für einen Frieden.
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