(ots) - Angeführt von hunderten Bäuerinnen und Bauern und
70 Traktoren zogen heute 30.000 Menschen vor das Kanzleramt in
Berlin. Die DemonstrantInnen forderten von Bundeskanzlerin Merkel und
Vizekanzler Gabriel einen Kurswechsel in der Agrarpolitik. Statt
weiterhin "Klientelpolitik für die Agrarindustrie" zu betreiben,
solle sich die Bundesregierung für eine soziale, tiergerechte und
ökologische Agrarwende einsetzen.
"Die Große Koalition fährt die Agrarpolitik an die Wand! Wer
Megaställe genehmigt und subventioniert, wer auf Export und
Freihandel setzt und dann auch noch darüber nachdenkt,
Gentech-Pflanzen auf Europas Äckern zuzulassen, der lässt die
Bäuerinnen und Bauern im Stich und handelt gegen die Interessen von
VerbraucherInnen, Tieren und Umwelt", sagt Jochen Fritz vom "Wir
haben es satt!"-Bündnis. "Wir erwarten von der neuen Bundesregierung
eine Landwirtschaftspolitik, die das Arten- und Höfesterben stoppt
und den Hunger in der Welt bekämpft."
Die Veranstalter kritisierten besonders das geplante
Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA (TTIP). "Hinter
verschlossenen Türen verhandelt die EU-Kommission über ein
Freihandelsabkommen, das Bauern und Verbrauchern gleichermaßen
schadet. Die große Mehrheit der Menschen will keine Chlorhühnchen,
kein Hormonfleisch und keine Gentechnik durch die Hintertüre", sagte
Fritz. Genau das drohe aber, wenn das geplante Freihandelsabkommen
abgeschlossen wird.
Aufgerufen zu der Demonstration hatte das "Wir haben es
satt!"-Bündnis aus über 100 Organisationen, darunter Bäuerinnen und
Bauern, ImkerInnen, Natur-, Tier- und VerbraucherschützerInnen,
Entwicklungsorganisationen und Erwerbsloseninitiativen.
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Jochen Fritz, fritz(at)meine-landwirtschaft.de, Tel.: 0171-8229719
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