(ots) - Expertin warnt vor "Abwürgen" der Energiewende
"Ausnahmen für Industrie deutlich verringern und Co2-Preise
erhöhen"
Osnabrück. Die Pläne der Bundesregierung zur Novellierung des
Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) stoßen bei Experten auf Kritik.
In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Montag) sagte
die Professorin für Energieökonomie Claudia Kemfert: "Die
Energiewende droht mit den geforderten Maßnahmen abgewürgt zu werden,
da sich vermutlich viele Projekte zum Ausbau insbesondere der
Windenergie an Land nicht mehr lohnen können. Der Ausbaukorridor kann
zu einer Ausbaubremse werden." Nach einem Eckpunktepapier von
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel soll der Ökostrom-Anteil von
derzeit knapp 25 Prozent bis zum Jahr 2025 auf bis zu 45 Prozent
steigen. Bei Windkraft an Land wird noch ein jährlicher Zubau von
2500 Megawatt angestrebt. Kemfert leitet die Abteilung für Energie,
Verkehr und Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung
(DIW). Sie forderte: "Es sollten nicht die Öko-Energien als alleinige
Preistreiber stigmatisiert werden, sondern es muss auch das Augenmerk
auf andere wesentliche Preistreiber gelegt werden." Die Strompreise
könnten nur dann gesenkt werden, "wenn die Ausnahmen für die
Industrie deutlich vermindert werden". Hunderte von Unternehmen sind
ganz oder teilweise von der Zahlung der EEG-Umlage zur Förderung der
erneuerbaren Energien befreit. Insgesamt belaufen sich die
Privilegien derzeit auf etwa fünf Milliarden Euro.
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