(ots) - Dass der Westen die Sanktionen lockert, stößt in
Israel auf größtmögliches Missfallen. Der Iran, so die israelische
Argumentation, könne all seine Zusagen ruck, zuck zurücknehmen. Das
könne der Westen dann zwar auch, doch die Phase der Lockerung genüge
dem Mullahregime, um Kraft zu schöpfen und der am Boden liegenden
Wirtschaft Leben einzuhauchen. Sprich: die Entspannungsphase nützt
Teheran mehr als der Gegenseite.
Die Argumentation ist ja nicht ganz falsch, aber trotzdem ist es
richtig, dass nun ein weiterer wichtiger Schritt in der gegenseitigen
Annäherung gegangen wurde. Denn was ist die Alternative? Dass der
Iran eingesteht, keine Kraft mehr zu haben, und seine atomaren Pläne
aufgibt, das können nicht einmal die größten Träumer für realistisch
erachten. Nun besteht zwar keine Garantie, dass es den Unterhändlern
im kommenden halben Jahr gelingt, eine langfristige, tragfähige
Lösung des Atomproblems zu finden, aber es besteht eine Hoffnung -
und das ist mehr, als es im vergangenen Jahrzehnt gab.
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