(ots) - Niedersachsens Wirtschaftsminister für stärkere
Berücksichtigung von Offshore-Windenergie in Ökostrom-Plänen des
Bundes
Lies fordert von seinem Parteifreund Gabriel die Einhaltung des
Koalitionsvertrags
Osnabrück. Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD)
fordert eine stärkere Berücksichtigung der Offshore-Windenergie in
den Ökostrom-Plänen von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel
(SPD). Im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstag)
drängte Lies darauf, an den Vereinbarungen aus dem schwarz-roten
Koalitionsvertrag festzuhalten. So sehe Gabriels Vorschlag niedrigere
Vergütungen für die Offshore-Windkraft vor. Diese sollen in den
Jahren 2018 und 2019 um jeweils einen Cent pro Kilowattstunde sinken.
Ursprünglich war vorgesehen, dieses sogenannte Stauchungsmodell mit
einer unveränderten Vergütung von 19 Cent je Kilowattstunde bis Ende
2019 zu verlängern.
Laut Lies führt der neue Ansatz längerfristig nicht zu niedrigeren
Strompreisen, da die höhere Offshore-Förderung für nur acht Jahre
gezahlt werde, alle anderen erneuerbaren Energien erhalten
festgeschriebene Vergütungen über einen Zeitraum von bis zu 20
Jahren. Deshalb sei es falsch, Offshore-Windenergie als Preistreiber
der Energiewende zu betrachten. "Das werden wir aus Sicht des Nordens
deutlich in die Diskussion einbringen", kündigte der niedersächsische
Wirtschaftsminister an. In diesem Punkt seien sich die fünf
norddeutschen Bundesländer einig. "Wir werden an den Themen
Windenergie On- und Offshore sehr intensiv arbeiten, kämpfen und
überzeugen", sagte Lies.
Bei der Diskussion um die Zukunft der Ökostrom-Förderung sieht der
SPD-Politiker keinen innerparteilichen Konflikt, sondern
unterschiedliche Interessen in Nord- und Süddeutschland. "Da gib es
noch keine Einigkeit zwischen den Bundesländern und möglicherweise
auch nicht zwischen den Ländern und dem Bund", sagte Lies.
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