(ots) - Berlin, 21.01.2014 - "Fehler passieren, auch in der
Medizin. Wir kehren diese Fehler aber nicht unter den Tisch, sondern
wir lernen aus ihnen und wir setzen uns dafür ein, dass den
betroffenen Patienten schnellstmöglich geholfen wird. Man muss die
Zahl der festgestellten schwerwiegenden Behandlungsfehler aber im
Verhältnis zur Gesamtzahl der rund 18 Millionen Behandlungsfälle in
den Krankenhäusern und mehr als 540 Millionen allein im
vertragsärztlichen Bereich sehen. Jeder Fehler ist ein Fehler zu
viel, und dennoch müssen wir sehen, dass sich die Zahl dieser
Behandlungsfehler im Verhältnis zur Gesamtzahl aller Behandlungsfälle
im Promillebereich bewegt. Zu beachten ist auch, dass der Verdacht
auf einen Behandlungsfehler noch kein Behandlungsfehler ist. Wirklich
schlimm ist es, wenn der Behandlungsfehler mit Pfusch gleichgesetzt
wird. Pfusch ist vorsätzlich, aber Ärzte schädigen Patienten nicht
vorsätzlich. Wir wollen auch nicht vertuschen, ganz im Gegenteil. Wir
setzen uns für Transparenz ein.
Ob es der AOK allerdings wirklich um die Sache geht, darf
bezweifelt werden. Vielmehr handelt es sich wohl um das durchsichtige
politische Manöver, das Thema mit Negativschlagzeilen zu besetzen.
Statt der üblichen Vorwurfspolitik hätten wir gerne von den
AOK-Verantwortlichen gehört, was ihr Bundesverband ernsthaft
unternimmt, um die Probleme zu mildern. Die deutsche Ärzteschaft ist
das Problem frühzeitig und offensiv angegangen. Auf vielen Ärztetagen
haben wir uns intensiv mit der Patientensicherheit
auseinandergesetzt. Wir waren Initiatoren und sind Protagonisten
dieses Themas. Es wäre deshalb sehr bedauerlich, wenn die AOK das
Thema Patientensicherheit erneut missbraucht, um dem Thema "Pay for
Performance" eine kassenseitige Wendung zu geben.
Im Ãœbrigen sei auf die gute und seit Jahren akzeptierte Arbeit der
Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen der Ärztekammern
hingewiesen. Wie aus der Behandlungsfehlerstatistik der
Bundesärztekammer hervorgeht, haben die Gutachterkommissionen und
Schlichtungsstellen der Ärztekammern im Jahr 2012 insgesamt 7.578
Anträge zu mutmaßlichen Behandlungsfehlern bearbeitet. Dabei lag in
2.280 Fällen ein Behandlungsfehler vor. In den Krankenhäusern sank
die Zahl der nachgewiesenen Fehler bei Kniegelenkarthrose (65 Fälle)
und Unterarmfrakturen (55 Fälle) leicht ab."
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