(ots) - Bundesverband Erneuerbare Energie wirft
Wirtschaftsminister Gabriel "Bremsmanöver" vor
Präsident Brickwedde: Viele kleine Stromproduzenten bleiben auf
der Strecke - "Protest aus dem Norden absolut nachvollziehbar"
Osnabrück.- Der Präsident des Bundesverbandes Erneuerbare Energie
(BEE), Fritz Brickwedde, hat die Ökostrom-Pläne von
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) als "Bremsmanöver"
kritisiert, bei dem viele kleine Stromproduzenten auf der Strecke
blieben.
In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch)
erklärte Brickwedde, Gabriel habe sich offenkundig dem Druck der
großen Energieversorger und der Gewerkschaft Bergbau, Chemie und
Energie gebeugt. Der SPD-Politiker gefährde damit die Erreichung der
Klimaschutzziele, die er als Umweltminister noch sehr ehrgeizig
verfolgt habe. Es sei fatal, dass Braunkohleverstromung schon jetzt
auf Platz 1 bei der Energiegewinnung stehe, betonte der
BEE-Präsident. Hier müsse Gabriel auf die Bremse treten.
"Der Protest der norddeutschen Länder gegen die Einschränkungen
bei der Windkraft ist absolut nachvollziehbar", erklärte Brickwedde.
Windkraft an Land sei die preisgünstigste Art, umweltfreundliche
Energie zu erzeugen. Vor diesem Hintergrund sollte der
Wirtschaftsminister sein EEG-Papier dringend überdenken. Brickwedde
bezeichnete es auch als "Prüfstein" für die Bundesregierung, wie sie
mit Preisrabatten für energieintensive Betriebe umgehe. "Hier muss
dringend aufgeräumt werden", sagte der Verbandsvertreter. Er wies
darauf hin, dass es im Jahr 2005 Preisreduzierungen noch für 297
Unternehmen gegeben habe. Heute bezögen 2700 Unternehmen Strom zu
ermäßigten Bedingungen. Der BEE plädiere dafür, Rabatte mit
Energie-Auflagen zu verknüpfen.
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