(ots) - Schwarzer Tag
Europa als Vorreiter beim Klimaschutz, das war gestern. Heute geht
von der EU-Kommission in Brüssel dagegen ein fatales Signal der
Mutlosigkeit aus. Die neuen Ziele zum Abbau klimaschädlicher Gase
sind alles andere als ehrgeizig. Zudem bleibt es jedem Mitgliedstaat
freigestellt, wie er die erneuerbaren Energien ausbaut. Und auf einen
Vorschlag zur Verbesserung der Energieeffizienz hat die Kommission
gleich ganz verzichtet. Es ist keine Ãœbertreibung, von einem
schwarzen Tag für den Klimaschutz zu sprechen. Dies gilt umso mehr,
als ein großer Teil der Vorgaben bereits erreicht ist. Denn durch die
wirtschaftliche Krise vor allem in Süd- und Osteuropa ist der Ausstoß
von Kohlendioxid deutlich gesunken. Es bedarf mithin keiner
besonderen Anstrengungen mehr, um das Reduktionsziel für 2020 zu
erreichen. Damit nicht genug, sind in einzelnen Bereichen des
Klimaschutzes sogar Rückschritte zu beklagen. So verstromt
Deutschland wieder annähernd so viel umweltschädliche Braunkohle wie
zu den Zeiten, als in der DDR noch etliche Dreck schleudernde
Kraftwerke am Netz waren. Wenn aber selbst die reiche Bundesrepublik
negative Schlagzeilen produziert, wie soll dann europaweit und global
die Basis für mehr Umweltschutz gelegt werden? Nein, so darf es nicht
weitergehen. Die Welt braucht neue Anstöße für mehr Klimaschutz, und
keine Bremser und Bedenkenträger, die den Fortschritt hemmen.
Uwe Westdörp
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