(ots) - Zentralrat der Muslime: Neuauflage der
Islamkonferenz unter Bedingungen möglich
Vorsitzender Aiman Mazyek fordert gemeinsame Abstimmung der
Inhalte
Osnabrück. Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in
Deutschland, Aiman Mazyek, räumt einem Neustart der Islamkonferenz
Chancen ein, allerdings unter Bedingungen. In einem Gespräch mit der
"Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag) sagte Mazyek: "Ein Neustart
ist möglich, wenn Inhalt und Form gemeinschaftlich abgestimmt
werden." Von der "Einrichtung einer ständigen und konstruktiven
Dialog-und Gesprächsebene" zwischen Bund und muslimischen Vertretern
könnten "beide Seiten und die Gesellschaft insgesamt nur dann
profitieren, wenn sie partnerschaftlich und vertrauensvoll geführt"
werde, fügte Mazyek hinzu. Dabei sei die Frage, ob die Konferenz
weiter unter dem Namen Islamkonferenz firmieren solle, zweitrangig.
"Wichtig ist, was hinten rauskommt, wenn ich das mal so salopp sagen
darf, und nicht, welche Ãœberschrift wir der Sache geben", so Mazyek.
Bundesinnenminister Thomas de Maizière hatte laut Medienberichten
eine Wiederbelebung der auf Eis liegenden Islamkonferenz ins Gespräch
gebracht. Diese solle in einer neuen Form stattfinden und müsse auch
nicht unbedingt Islamkonferenz heißen, zitierte die "Frankfurter
Allgemeinen Zeitung" den Minister. Demnach will de Maizière noch im
Januar muslimische Verbände zu Gesprächen einladen. Die
Islamkonferenz war 2006 von dem damaligen Bundesinnenminister
Wolfgang Schäuble initiiert worden. Ziel war es, den Austausch von
Muslimen und Staat zu fördern. Nach Differenzen um Inhalt und
Ausrichtung der Treffen hatten mehrere Verbände, darunter der
Zentralrat der Muslime, die Teilnahme verweigert und eine
Neuausrichtung gefordert. Hauptkritikpunkt war die zu starke
Fokussierung auf Sicherheitsthemen.
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