(ots) - Hilferufe werden lauter
Die Pflege, das bleibt ein unendliches, trauriges Kapitel.
Politiker haben sich schon oft darüber die Köpfe heißgeredet, ebenso
die Vertreter von Krankenkassen und Kommunen, von Personal und
Angehörigen. Längst hat sich herumgesprochen, dass Reformen und ein
Umbau der Pflegeversicherung dringend nötig sind. Angesichts der
rasanten Zunahme der Zahl alter Menschen ist vom Mega-Thema die Rede.
Die lauter werdenden Hilferufe haben die Abgeordneten erreicht. Auch
wegen des Streits um die Ausgaben ist bisher reichlich Zeit
verstrichen, ohne dass sich die teilweise dramatische Situation
spürbar gebessert hat. Die Skepsis des Münchener Kritikers Claus
Fussek über den ersten Deutschen Pflegetag lässt sich daher gut
verstehen. Ob sich die Lage bald ändert? Immerhin will die
schwarz-rote Koalition den Beitragssatz leicht erhöhen, sodass mehr
Milliarden in die Pflegekassen fließen. Das ist ein erster,
notwendiger Schritt. Ausreichend ist er aber noch lange nicht.
Vorrangig müssen sich die Rahmenbedingungen bessern, für Demenzkranke
ebenso wie für die Angehörigen und besonders für das Personal. Das
ist so knapp geworden, dass jetzt sogar schon chinesische Mitarbeiter
hierzulande in Seniorenheimen arbeiten. Und gleichzeitig müssen
angehende Pflegerinnen und Pfleger in manchen Bundesländern nach wie
vor für ihre Ausbildung zahlen. Das darf nicht sein und gehört so
schnell wie möglich abgeschafft.
Christof Haverkamp
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