(ots) - Linken-Politiker: Europa muss in Ukraine eigene
Interessen hintanstellen
Van Aken sieht schwierige Vermittlerrolle Brüssels -
SPD-Außenexperte Annen: Sanktionen helfen nicht weiter
Osnabrück. Der außenpolitische Sprecher der Linken im Bundestag,
Jan van Aken, hat die Haltung der Europäischen Union (EU) im Konflikt
in der Ukraine kritisiert. Im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker
Zeitung" (Freitag) sagte er: "Die EU muss dringend von ihren eigenen
Interessen Abstand nehmen. Es geht schließlich um Frieden in diesem
Land." Brüssel führe mit Moskau einen Machtkampf um den Einfluss in
der Ukraine. "Deshalb darf Europa nicht so tun, als würde es dort
uneigennützig eine demokratische Opposition gegen ein fieses Regime
verteidigen." Für die EU sei es schwer, eine Vermittlerrolle
einzunehmen. "Genau wie Russland hat sie versucht, das Land auf ihre
Seite zu ziehen, und vertritt deshalb einseitige Interessen. Sie ist
wie Russland Teil des Problems." Der außenpolitische Sprecher der
SPD-Fraktion im Bundestag, Niels Annen, warnte davor, voreilig nach
Sanktionen gegen Kiew zu rufen. "Das hilft in der jetzigen Lage nicht
weiter", sagte er. "Den Menschen in der Ukraine ist damit nicht
geholfen." Alle Beteiligten seien hingegen aufgefordert, "verbal
abzurüsten, zur Deeskalation beizutragen und den Gesprächsfaden nicht
abreißen zu lassen."
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