(ots) - Sternstunde im Parlament
Man kann es nicht oft genug sagen: Die Vorkommnisse in Auschwitz
waren eine Tragödie für die gesamte Menschheit, die nicht in
Vergessenheit geraten darf. Noch leben Zeitzeugen, die von dieser
Leidensgeschichte aus erster Hand erzählen können. Doch die Zahl der
inzwischen hochbetagten Holocaust-Ãœberlebenden schwindet von Jahr zu
Jahr. Auf Dauer wird es schwerer, die Erinnerung an Todesmärsche und
die menschenverachtende Massenvernichtung wachzuhalten, und
nachwachsenden Generationen davon zu berichten.
Dem Bundestag ist es erneut gelungen, den so wichtigen Tag der
Erinnerung an Auschwitz und den Holocaust nicht zum langweiligen
Ritual, zur Pflichtübung verkommen zu lassen. Die Gedenkstunde war
auch in diesem Jahr eine Sternstunde im Parlament. Die Rede des
Schriftstellers Daniil Granin rückte zu Recht in den Blickpunkt, dass
nicht allein die deutsche und israelische Geschichte mit Auschwitz
verknüpft ist, sondern auch die russische Vergangenheit, die an
großes Leid denken lässt.
Gleichzeitig fand der Besuch von Vertretern des israelischen
Parlaments im ehemaligen Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau statt.
Die jüdischen Abgeordneten versammelten sich an dem Ort, der
stellvertretend für den Mord an sechs Millionen Juden steht. So
verdeutlichen sie auch symbolisch den Zusammenhang zwischen dem
Holocaust und der Gründung Israels.
Christof Haverkamp
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207