(ots) - Rund 17 Millionen Menschen in Deutschland arbeiten im
Büro. Vor dem Hintergrund von 80.000 Stunden, die sie im Laufe ihres
Lebens im Sitzen verbringen, ist ein ergonomisch gestalteter
Arbeitsplatz wichtig. Doch allein greift diese Maßnahme zur
Vermeidung von Kopf- oder Rückenschmerzen, Augenleiden,
Konzentrationsschwäche oder psychischen Beschwerden zu kurz. Dr.
Wiete Schramm, Fachärztin für Arbeitsmedizin bei TÜV Rheinland,
erläutert: "Nur die ganzheitliche Gestaltung der Arbeit kann das
Wohlbefinden, die Gesundheit, die Leistungsfähigkeit und die
Persönlichkeit des Mitarbeiters fördern."
Eine Möglichkeit, dieses Ziel zu erreichen, ist die Einführung von
Mischarbeit. Dabei werden sowohl der Arbeitsplatz als auch die
Tätigkeiten regelmäßig gewechselt. Auf Schreibarbeiten am Computer
folgen Telefonate, die auch im Stehen geführt werden können, oder die
Ablage von Dokumenten. Bewegungsarme Tätigkeiten sollten sich mit
Bewegung abwechseln und Aufgaben, die Konzentration erfordern mit
solchen, die weniger Aufmerksamkeit erfordern.
Die Leistungsbereitschaft und die Zufriedenheit werden durch die
Arbeitsinhalte und die Fülle der Aufgaben mitbestimmt. Wichtig ist
dabei, dass die Anforderungen und Tätigkeiten vielseitig und den
Fähigkeiten des Mitarbeiters angemessen sind. Denn Unterforderung
wirkt sich ebenso nachteilig auf das Wohlbefinden und die Gesundheit
aus wie dauernde Ãœberforderung oder mangelnde Perspektiven.
Regelmäßige Mitarbeitergespräche liefern Führungskräften dazu
wichtige Informationen. Sie bilden den Rahmen für eine ausführliche
Rückmeldung an den Mitarbeiter zu guten und zu verbessernden
Arbeitsergebnissen. Zugleich können gemeinsam
Entwicklungsmöglichkeiten und Ziele bestimmt werden, die den
Neigungen des Arbeitnehmers Rechnung tragen.
Bei der Umsetzung der anstehenden Aufgaben sollten Mitarbeiter
eigenständig entscheiden können, wie und in welcher Reihenfolge sie
vorgehen. "Je weniger Handlungsspielraum Arbeitnehmer haben, je
monotoner und schlechter die Arbeit gestaltet ist, desto höher sind
die Ausfallzeiten durch körperliche oder psychische Beschwerden wie
Rückenschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden oder Burnout", so Schramm.
Motivierendes Arbeitsumfeld gestalten
Das Wohlbefinden am Arbeitsplatz beeinflusst Motivation und
Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter. Bei der Planung und Umsetzung
von Maßnahmen zum betrieblichen Gesundheitsmanagement und zur
Bewertung von Risiken am Arbeitsplatz beraten Experten von TÃœV
Rheinland zur optimalen Arbeitsplatzgestaltung. Im Mittelpunkt stehen
dabei unter anderem Ergonomie und Beleuchtung.
Aber auch gestalterische Elemente wie Pflanzen spielen eine Rolle.
Viele Menschen empfinden ein grünes Büro als angenehm. Pflanzen haben
dabei nicht nur dekorative Funktionen, sondern schaffen eine
lebendige Atmosphäre und wirken als natürlicher Luftbefeuchter.
Einige Zierpflanzen können zudem zur Verringerung der
Schadstoffbelastung beitragen so zum Beispiel Aloe, Grünlilie und
Drachenbaum. Während grüne Büros inzwischen weit verbreitet sind,
sind Tiere am Arbeitsplatz seltener anzutreffen. Studien zufolge
können sie das Arbeitsklima fördern und in Stress-Situationen
beruhigend wirken.
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