(ots) - Fünf Jahre nach Amtsantritt hat Barack Obama das
Poesie-Album mit der Zauberformel "Hope" und "Change" endgültig in
die Schublade verbannt. Hoffnung und Wandel werden ab sofort per
Dekret angeordnet, wenn der zerstrittene Kongress nicht zur Vernunft
gelangt. Der Präsident hat den Träumer in sich ausgemustert.
Konfrontation, das war Obamas Botschaft in einer ungewohnt
kampfeslustigen Rede zur Lage der Nation, wird ab sofort mit
Alleingängen beantwortet. Ertrag: noch ungewiss. Weil Obamas Agenda
vor sozialdemokratischen Themen aber nur so wimmelt - Oberbegriff:
Ungleichheit -, könnte die Strategie im Volk stimmungsmäßig Widerhall
finden. Eine Mehrheit der Bürger glaubt nicht mehr an den
amerikanischen Traum, der Aufstieg für ausnahmslos jeden verheißt,
der hart arbeitet und sich an die Spielregeln hält. Für die
Machtmaschine Washington bedeutet Obamas polarisierender Auftritt
aber nichts Gutes. Die noch immer nach einem mehrheitsfähigen Kompass
suchenden Republikaner fühlen sich wie vom Bus überrollt. Sie werden
Obama als Imperator geißeln, der über den Gesetzen und den Mehrheiten
im Parlament agiert. Ihr Konter ist werthaltig: Wer ein halbes
Jahrzehnt im Amt ist, trägt die Hauptverantwortung für die Misere.
Wenn Obama nicht liefert, könnte den Demokraten bei den
Halbzeitwahlen im November die Quittung präsentiert werden.
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