(ots) - War das eine neu verfasste Rede? Geschrieben, um
in einer Regierungserklärung darzulegen, wie regiert werden soll
unter Schwarz-Rot? Oder hat Kanzlerin Angela Merkel ins Regal mit
schwarz-gelben Manuskripten gegriffen? Gut, das Soziale betonte sie
angesichts der neuen Kleiderordnung stärker. Und auch die
Herausforderung der Energiewende hob sie hervor. Ansonsten: kein
neuer Akzent, keine Pointe. Stattdessen Allgemeinplätze, ein
leidenschaftsloses Bekenntnis zu Europa und etwas Kritik an den
Vereinigten Staaten wegen der NSA-Affäre. Man kennt das alles.
Nun könnte man darüber hinwegsehen, wenn sie in den vergangenen
Tagen irgendwann schon einmal geleistet hätte, was man von einer
Regierungschefin erwarten kann: den Versuch, Orientierung anzubieten,
ein Bekenntnis, in welche Richtung sich die Gesellschaft entwickeln
soll. Aber das hat sie, seit sie Kanzlerin ist, noch nie getan, immer
schon fuhr sie auf Sicht. Es bleibt ein Rätsel, wohin mit ihr die
Reise schon an der nächsten Kreuzung gehen soll. Sie bleibt Frau
Ungefähr.
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