(ots) - Ein Friedensnobelpreis für Edward Snowden? Warum
eigentlich nicht? Schließlich hat auch der amerikanische Präsident
Barack Obama diesen Preis bekommen. Wofür es bis heute noch keine
erhellende Begründung gibt. Dafür aber eine offizielle: Obama, so die
Jury, sei preiswürdig wegen seiner außergewöhnlichen Bemühungen, die
internationale Diplomatie und die Zusammenarbeit zwischen den Völkern
zu stärken. Soweit.
Das zeigt eigentlich, was dieser Preis wert ist. Sollte
Whistleblower Snowden ihn bekommen, dann genau für das Gegenteil.
Seit seinen Veröffentlichungen kann von internationaler Diplomatie
und Zusammenarbeit zwischen den Völkern kaum noch die Rede sein.
Wir Deutschen leisten uns Empörung gegen die Amerikaner, weil sie
es wagten, uns und unsere Kanzlerin abzuhören. Endlich darf man mal
wieder dreinschlagen auf den einstigen Befreier. Dabei hätte uns
längst vor Snowden klar sein können, dass die NSA als Einrichtung nur
zum Abhören ausländischer Nachrichtenverbindungen ins Leben gerufen
wurde. Die Empörung kommt also zu spät. Aber der Friedensnobelpreis
verträgt viel. Sogar Snowden.
Pressekontakt:
Oldenburgische Volkszeitung
Andreas Kathe
Telefon: 04441/9560-342
a.kathe(at)ov-online.de