GPS – Geometrische Tolerierung von Form, Richtung, Ort und Lauf –Weiterbildung beim Haus der Technik Essen
(firmenpresse) - Der Normenausschuss NA 152-Grundlagen beim DIN hat sich mit der neuen ISO 1101 (Geometrische Produktspezifizierung (GPS) - Geometrische Tolerierung – Tolerierung von Form, Richtung, Ort und Lauf) sehr schwer getan, obwohl es sich streng genommen nur um eine Übersetzung der internationalen englischen Fassung ISO 1101:2012-05-07 (Redaktion franz. AFNOR) handelte, die in den meisten Großunternehmen schon breite Anwendung gefunden hat. Dem Vorspann zur Norm ist zu entnehmen, dass es sich bereits um eine korrigierte Fassung (Cor. 1:2013) handelt (etwa 3% vom Umfang sind anders gegenüber der engl. Ausgabe) und schon eine derzeit aber noch nicht verfügbare Änderungsnorm (ISO 1101:2013/A1) erscheinen wird.
Der Zeitplan für die Einspruchsfrist zum Entwurf ist sehr knapp bis Ende November bemessen weil die Endfassung der Norm im I. Quartal 2014 erscheinen soll. Diese Gesamtproblematik ist ein Indiz dafür, dass mit dieser Normenausgabe weitestgehendes Neuland in der Tolerierung von Fertigungszeichnungen betreten wird. Sichtbar wird dies durch die Vielzahl an neuen Symbolen im erweiterten Kontext zu den Toleranzregeln welche zukünftig im Zusammenhang mit 2D-CAD-Fertigungszeichnungen und 3D-CAD-Modellen zu berücksichtigen sind.
Wie schon erwähnt, soll die neue Norm den Bestrebungen der CAD-Software- und Messmaschinenhersteller entgegenkommen, die einerseits Anforderungen mittels einer vereinfachten Darstellungstechnik und andererseits die Abtasttechniken am Werkstück vereinfachen möchten. Erkauft wird dies mit einer höheren Komplexität in der Bemaßung und Tolerierung. Letztlich trifft dies die Konstrukteure, die nunmehr eine neue „Tolerierungssprache“ (s. ISO 14405 + ISO 1101) erlernen müssen.
Die wohl wichtigste Neuerung ist die Einführung von „Richtungs-Anzeiger“, „Schnittebenen-Anzeiger“ „Sammlungsanzeiger“ und „Messrichtungs-Anzeiger“, welche zukünftig fast immer bei der Tolerierung von 3D-CAD-Modellen und fallweise bei 2D-CAD-Fertigungszeichnungen (FT&D) anzuwenden sind.
In der Norm sind hierzu vielfältige „Regeln“ aufgeführt, warum und wie Symbole in welchem Modellierungsstadium anzuwenden, vereinbaren und zu interpretieren sind.
Von der Vielzahl an kleinen Neuerungen seien hier ansonsten nur noch erwähnt:
- Neue Symbole für “dazwischen“ und „von ... bis ...“ für die Begrenzung von Toleranzzonen,
- die Kennzeichnung und Vereinbarung eines tangentialen Übergangs bei Linienformprofilen in Verbindung mit ISO 13715 (Werkstückkanten),
- alternative Angaben für „CZ“ (Common Zone) als Hinweis für eine Fertigung in einer Aufspannung,
- Änderung bei „UZ“ (ungleich verteilte Toleranzzone jetzt als Klammermaß) sowie
- vier alternative Kennzeichnungsmöglichkeiten für projizierte Toleranzzonen (s. auch ISO 5459, wonach projizierte Toleranzzonen nicht mehr Primärbezug sein dürfen) welches alle Zentrieraufgaben berührt.
Detaillierte Informationen zum Thema finden Interessierte in den aktuellen Veranstaltungen vom Haus der Technik:
„Richtige Fertigungszeichnungen nach neuer Toleranznormung“ am 11. und 12. März 2014 in Essen: http://www.hdt-essen.de/W-H110-03-137-4
„Neue Normen für 2D- und 3D-Zeichnungen. CAD-Bemaßung und F+L-Tolerierung nach ISO 16792“ am 6. und 7. Februar 2014 in Berlin, Haus der Technik e.V.: http://www.hdt-essen.de/W-H110-02-071-4
Rückfragen und Anmeldung auch unter Tel. 030/39493411 (Frau Dipl.- Ing.- Päd. Heike Cramer-Jekosch), Fax 030/39493437 oder direkt unter: http://www.hdt-essen.de/
Das Haus der Technik (HDT) ist das älteste technische Weiterbildungsinstitut Deutschlands, Außeninstitut der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (RWTH) und Kooperationspartner der Universitäten Bonn, Braunschweig, Duisburg-Essen, Münster und der Hochschule Bremerhaven. Es unterhält zudem enge Kontakte zu Unternehmen und Forschungseinrichtungen. Das HDT hat die Rechtsform eines gemeinnützigen, eingetragenen Vereins mit ca. 1000 Firmen- und Personenmitgliedern. 1927 in Essen gegründet, ist das Haus der Technik heute einer der führenden deutschen Anbieter von Seminaren, Lehrgängen, Tagungen und Kongressen für Fach- und Führungskräfte. Rund 16.000 Teilnehmer nutzen jährlich die Einrichtungen in Essen und in den Zweigstellen in Berlin, München und Bremerhaven sowie an zahlreichen weiteren Veranstaltungsorten im In- und Ausland. Als modernes Kongresszentrum wird das Essener Stammhaus regelmäßig auch von bundesweit tätigen Unternehmen und Verbänden genutzt. Mehr als 50 Seminar- und Tagungsräume für bis zu 600 Personen mit modernster Konferenz- und Tagungstechnik sowie einem Rundum-Service stehen dafür zur Verfügung.
Heike Cramer - Jekosch
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