(ots) - Ob Feuer in Finnland oder Unfall in Ungarn: Der
Notruf 112 ist in Europa der einheitliche und direkte Draht zu
schneller Hilfe. Die Telefonnummer 112 ist mittlerweile in allen
Staaten der Europäischen Union die Nummer in Notfällen. Auch in
sämtlichen Handynetzen verbindet 112 mit der zuständigen
Notrufzentrale.
Jedoch wissen nur 17 Prozent der Menschen in Deutschland, dass die
112 nicht nur im eigenen Land, sondern überall in der Europäischen
Union (EU) Hilfe bringt. Damit liegt die Bundesrepublik in der
Eurobarometer-Umfrage weit hinter dem EU-Durchschnitt von 27 Prozent
- nur in Großbritannien (13 Prozent), Griechenland (sieben Prozent)
und Italien (fünf Prozent) ist die Kenntnis geringer. Der Anteil der
Bevölkerung in Deutschland, die die 112 als europaweiten Notruf
identifizieren kann, ist im Vergleich zu 2008 lediglich um fünf
Prozentpunkte gestiegen.
Zum sechsten Mal gibt es nun am 11. Februar den "Europäischen Tag
der 112", um die einheitliche Notrufnummer besser bekannt zu machen.
Hierzu gibt es zahlreiche Veranstaltungen von Institutionen und
Organisationen, darunter auch Aktionen von Feuerwehren. Folgende
Punkte stehen hierbei im Mittelpunkt des Interesses:
- Der Hintergrund: Die Europäer sind aus beruflichen oder privaten
Gründen immer häufiger in anderen Ländern der EU unterwegs,
weshalb eine EU-weit einheitliche Notrufnummer sehr sinnvoll
ist. So müssen die Bürger sich statt mehrerer Notrufnummern nur
noch die 112 merken - und bekommen überall adäquate Hilfe!
- Der Anruf: Die Notrufnummer 112 kann von überall her erreicht
werden: Egal ob Festnetz, öffentliches Telefon oder
Mobiltelefon. Beim Handy muss allerdings eine SIM-Karte
eingelegt sein. Seit Inkrafttreten dieser Vorschrift im Sommer
2009 hat sich das Aufkommen der vorsätzlichen Fehlanrufe in den
Leitstellen enorm verringert.
- Die Kosten: Das Gespräch über die Notrufnummer ist immer
kostenlos!
- Die Antwort: Wer bei der 112 ans Telefon geht, ist auf Notfälle
vorbereitet: In Abhängigkeit vom jeweiligen nationalen System
für den Bevölkerungsschutz kommt der Notruf zumeist bei
Feuerwehr, Rettungsdienst oder Polizei an. Die dortigen
Mitarbeiter sind für die Notrufabfrage geschult und sprechen
beispielsweise in Deutschland häufig auch Englisch; in Grenznähe
auch die Sprache der Nachbarregion.
Absetzen eines Notrufs
Im Frankreich-Urlaub brennt es plötzlich in der Ferienwohnung; bei
der Fahrt durch Estland kommt es zum Verkehrsunfall - Sie zücken Ihr
Telefon, wählen den EU-weiten Notruf 112 und erreichen die Leitstelle
von Feuerwehr, Rettungsdienst oder Polizei. Was sind nun die
wichtigsten Informationen für den Menschen am anderen Ende der
Leitung?
- Was ist passiert? Abhängig davon, ob es sich um einen Unfall,
ein Feuer oder eine sonstige technische Hilfeleistung handelt,
werden unterschiedliche Fahrzeuge alarmiert - beim
Müllcontainerbrand kommt die Feuerwehr mit einem Löschfahrzeug,
beim Handtaschenraub die Polizei im Streifenwagen.
- Wo ist es passiert? Hier ist nicht nur die möglichst genaue
Straßenbezeichnung samt Hausnummer (wenn zutreffend) hilfreich,
sondern auch der Ort, in dem der Notfall passiert ist. Häufig
werden durch die Leitstellen große Gebiete bearbeitet, in dem es
dann mehr als eine "Hauptstraße" oder "Bahnhofsstraße" gibt. Die
Nennung des Ortes vermeidet, dass in mehreren Gemeinden
Rettungskräfte alarmiert werden.
- Wie viele Verletzte/betroffene Personen sind es? Vom einzelnen
Fußgänger bis zum vollbesetzten Schulbus - abhängig von der
Anzahl der gefährdeten Menschen werden unterschiedlich viele
Rettungsmittel benötigt. Wenn die Leitstelle dies bereits beim
Notruf erfährt, kann sie zielgerecht alarmieren.
- Wer ruft an? Gerade, wenn eine Einsatzstelle beispielsweise beim
außer Kontrolle geratenen Lagerfeuer im Wald schwer von außen zu
finden ist, ist es für die Einsatzkräfte hilfreich, wenn die
Leitstelle den Anrufer nochmals kontaktieren kann.
- Warten auf Rückfragen? Aufregung und Anspannung sind normal -
schließlich wählt man nicht jeden Tag den Notruf! Falls man nun
in der Hektik eine wichtige Angabe vergessen hat, werden die
routinierten Leitstellenmitarbeiter dies abfragen. Daher sollte
man nie als erster auflegen, sondern warten, bis die
Notrufstelle erklärt hat, dass sie alle Informationen hat.
Die aktuellste Ausgabe des Eurobarometers zum EU-Notruf 112 steht
online unter
http://ec.europa.eu/public_opinion/flash/fl_368_sum_en.pdf zum
Download zur Verfügung (nur auf Englisch).
Pressekontakt:
Deutscher Feuerwehrverband e. V. (DFV)
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