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In den 10 Jahren seit Medienboard-Gründung 2004 hat der
Geschäftsbereich Filmförderung knapp 240 Mio. Euro an rund 2000
Projekte vergeben. Im Vorfeld der Berlinale, bei der das Medienboard
Berlin-Brandenburg mit 26 geförderten Filmen im offiziellen Programm
vertreten sein wird, ließ Geschäftsführerin Kirsten Niehuus im Rahmen
eines Pressegesprächs anlässlich der Jahresbilanz 2013 auch die
vergangene Dekade Revue passieren.
Die Investitionen haben sich sowohl in künstlerischer als auch in
wirtschaftlicher Hinsicht gelohnt: Filme "Made in Berlin-Brandenburg"
wurden seither rund 3000 Mal bei internationalen Festivals und
Preisverleihungen nominiert und konnten 500 Mal eine Trophäe mit nach
Hause bringen, darunter 6 Oscars, 7 Golden Globes, 6 Cannes-Palmen
und 125 Lolas. Außerdem haben sie in dieser Zeit über 120 Mio.
Zuschauer allein in Deutschland in die Kinos gelockt! Film ist also
nicht nur schön, sondern bringt auch Umsatz. Die geförderten
Filmproduktionen haben insgesamt knapp 1 Milliarde Euro und damit das
Vierfache des Förderbetrags in der Region ausgegeben.
Die Drehtage haben sich seit 2004 auf 2573 Tage pro Jahr
verdreifacht. Aufs Jahr gerechnet bedeutet dies, dass täglich mehr
als 7 Medienboard-geförderte Projekte - von Hochschulfilm bis
Hollywood-Produktion - in der Hauptstadtregion verfilmt werden. Diese
Zahlen belegen eindrucksvoll, dass sich die Hauptstadtregion national
und international dank ihrer kreativen Filmemacher, der vielfältigen
Locations, der Studiokompetenz und des technischen Know-How der
Dienstleister fest an der Spitze internationalen Filmschaffens
etabliert hat. Und auch der kontinuierliche Aufbau und die Förderung
von Talenten durch das Medienboard zahlen sich für beide Seiten aus.
Beispielhaft seien Maren Ade, David Wnendt, Dietrich Brüggemann,
David Sieveking und Jan-Ole Gerster genannt.
Medienboard-Geschäftsführerin Kirsten Niehuus: "Während der
letzten 10 Jahre Filmförderung im Medienboard haben wir den
Filmstandort mit seiner kreativen Vielfalt auf dem kontinuierlichem
Weg zu künstlerischen und kommerziellen Erfolg unterstützt. Um die
Spitzenposition zu erhalten, bedarf es weiter der Unterstützung
künstlerischer Entfaltungsmöglichkeiten, filmpolitischer
Weichenstellung und der Bereitstellung finanzieller Mittel. Es gibt
viel zu tun, wir packen es an!"
Dr. Dietmar Woidke, Ministerpräsident des Landes Brandenburg und
Klaus Wowereit, Regierender Bürgermeister von Berlin bekräftigten dem
Medienboard gegenüber ihr Engagement: "Sie können sich auch in
Zukunft auf die Rückendeckung der Landespolitik in Berlin und
Brandenburg verlassen. Es ist unser gemeinsames Ziel, die
Erfolgsgeschichte fortzuschreiben."
FACTS: 10 Jahre Medienboard Berlin-Brandenburg
- 2000 Projekte mit rund 240 Mio. Euro unterstützt
- Knapp 1 Milliarde Euro Investitionen generiert
- Durchschnittlicher Regionaleffekt beträgt rund 400% pro Jahr
- Drehtage in der Region auf 2573 (ohne TV-Serien) mehr als
verdreifacht
- Insgesamt 120 Mio. Kinobesucher
- 3000 Nominierungen und mehr als 500 nationale & internationale
Filmpreise, 6 Oscars & 125 Lolas
- Filmstandort dank großartiger Filmemacher, vielfältiger
Locations und super Studios Weltspitze
BILANZ FILMJAHR 2013
"2013 war in jeder Hinsicht ein besonders gutes Jahr für den
Filmstandort Berlin-Brandenburg. Erfolgreiche Filme auf Festivals und
an der Kinokasse, Rekordzahlen für Drehtage und Regionaleffekt,"
bilanziert Medienboard-Geschäftsführerin Kirsten Niehuus.
Im vergangenen Jahr unterstützte ihr Geschäftsbereich
Filmförderung 248 Projekte mit 24,6 Mio. Euro von insgesamt 29,3 Mio.
Euro Medienboard-Fördermitteln. Dadurch konnten in Berlin-Brandenburg
Umsätze in Höhe von 121 Mio. Euro ausgelöst werden, was einem
Regionaleffekt von nahezu 500% entspricht. Bezogen allein auf die
Förderung der Filmherstellung betrug der Faktor sogar 1: 5,37 im
Verhältnis Förderung zu Ausgaben in der Hauptstadtregion!
Kinofilme
Den Start ins Filmjahr 2013 bestimmte Michael Hanekes
Medienboard-geförderter Ausnahmefilm "Liebe", der u.a. mit einem
Golden Globe und einem Oscar ausgezeichnet wurde. Wenig später brach
ein wahrer "Oh Boy"-Hype los, als Jan-Ole Gersters Berlin-Porträt mit
6 Deutschen Filmpreisen und schließlich einem Europäischen Filmpreis
prämiert wurde. Bastian Günthers vielgelobtes Werk "Houston" feierte
in Sundance Premiere und gewann später u.a. in Hof. David Wnendts
"Feuchtgebiete" sorgte in Locarno für Aufsehen und bundesweit für
Umsätze an den Kinokassen. Insgesamt führten mit "Fack ju Göhte",
"Kokowääh 2", Schlussmacher" und "Frau Ella" Filme aus
Berlin-Brandenburg die heimische Beliebtheitsskala an - während die
internationalen Koproduktionen "Circles" (dt-serbisch), "Wadjda"
(dt-saudiarabisch), "Das große Heft" (dt-ungarisch) und "Lunchbox"
(dt-indisch) weltweit zu Festivalhits wurden und bis auf den
letzteren jeweils ins Rennen um eine Oscar-Nominierung in der
Kategorie Bester nicht-englischsprachiger Film gingen.
Dreharbeiten
An 2573 Drehtagen entstanden allein die vom Medienboard
geförderten Filme in der Hauptstadtregion.* George Clooney
realisierte seine "Monuments Men" mit Matt Damon und Cate Blanchett
in Berlin und Brandenburg, Wes Anderson brachte für die Dreharbeiten
zu "Grand Budapest Hotel" u.a. Ralph Fiennes, Tilda Swinton, Jude Law
und Owen Wilson mit in die Hauptstadt. Léa Seydoux und Vincent Cassel
standen im Studio für "La Belle et la Bête" vor der Kamera. Geoffrey
Rush und Emily Watson drehten "Die Bücherdiebin" in Babelsberg.
Vince Vaughn und Sienna Miller waren für "Business Trip" on Location
in Berlin und Ryan Reynolds spielte in Marjane Satrapis "The Voices"
die Hauptrolle.
Detlev Buck führte bei "Bibi und Tina" Regie, Christian Petzold
wählte für "Phoenix" mit Nina Hoss und Ronald Zehrfeld erneut das
brandenburgische Kirchmöser als Schauplatz. Marco Kreuzpaintner
machte Berlin zum Hintergrund für seine Komödie "Coming In" mit
Kostja Ullmann und Aylin Tezel. Und Baran Bo Odar inszenierte "Who Am
I" mit dem Who-is-Who des jungen deutschen Kinos, darunter Tom "Oh
Boy" Schilling, Elyas "Göhte" M'Barek, Hannah Herzsprung und Wotan
Wilke Möhring - während Wim Wenders neben Montréal auch in Berlin an
seinem neuen 3D-Projekt "Everything will be fine" mit James Franco
arbeitete. *Hinzu kommt mindestens das Doppelte an Drehtagen in
Berlin und Brandenburg, wenn man Daily Soaps, Weeklys und andere
TV-Produktionen sowie Musikclips und Werbedrehs mitzählt.
Zuschauerzahlen
Insgesamt 17,6 Mio. Besucher sahen im vergangenen Jahr Filme aus
Berlin-Brandenburg im Kino. Damit entfielen knapp 65% aller Zuschauer
deutscher Filme (lt. Rentrak 27,2 Mio.) auf Produktionen aus der
Hauptstadtregion! Der mit Abstand erfolgreichste Film des Jahres war
die Medienboard-geförderte Produktion "Fack ju Göhte" (5,5 Mio.
Besucher). Und auch "Kokowääh 2", "Schlussmacher", "Frau Ella" und
"Der Medicus" sind Besucher-Millionäre. Mit "Feuchtgebiete" und
"Hanni & Nanni 3" zählt das Medienboard 7 geförderte Produktionen in
den deutsche Kino-TOP-10 des Jahres 2013.
Die geförderten TV-Events "Das Adlon" (durchschnittlich über 8
Mio. Zuschauer) von Uli Edel, "Der Minister" (4,4 Mio. Zuschauer)
von Uwe Janson und "Unsere Mütter, unsere Väter" (durchschnittlich
jeweils rund 7 Mio. Zuschauer) von Philipp Kadelbach erzielten
herausragende Einschaltquoten. Die Deutsche Akademie für Fernsehen
zeichnete "Unsere Mütter, unsere Väter" 7-fach aus, "Der Turm" von
Christian Schwochow erhielt den Grimme-Preis und "Baron Münchhausen"
ist aktuell für die internationalen Kids Emmys nominiert (Verleihung
10.2.2014 in New York).
Preise & Auszeichnungen
Nach dem Oscar-Golden-Globe-César- und BAFTA-Erfolg von "Liebe"
ging der kleine aber sehr, sehr feine Berlin-Film "Oh Boy" um die
Welt und gewann neben 6 Lolas und dem Europäischen Filmpreis überall
die Herzen der Zuschauer. Großer Gewinner beim Deutschen Filmpreis
war der ebenfalls in Berlin gedrehte "Cloud Atlas" von Tom Tykwer.
Den Hauptpreis des Dokumentarfilmfestivals Amsterdam erhielt Michael
Obert für sein Medienboard-gefördertes Regiedebüt "Song from the
Forest". Jöns Jönssons Abschlussfilm "Lamento" wurde mit dem First
Steps Award ausgezeichnet, Omer Fast gewann mit "Continuity" den
Sonderpreis beim Deutschen Kurzfilmpreis, nachdem er bereits auf der
dOCUMENTA (13) zu sehen war, und der Kurzfilm "Great" von Andreas
Henn erhielt Festivalpreise von Eberswalde bis New York.
Kinodigitalisierung
Mit der Förderung von 32 Programmkinos konnte die Digitalisierung
von Arthouse-Kinos und kleineren Kinos in der Hauptstadtregion
weitgehend abgeschlossen werden. Seit 2010 sind damit insgesamt 144
Leinwände (86 in Berlin, 58 in Brandenburg) mit 2,1 Mio. Euro bei der
Umstellung der Projektionstechnik unterstützt worden. Jetzt geht es
hier, genauso wie in den anderen Bundesländern, noch um die Kinos
"unterhalb der bisherigen Förderkriterien" - Arthouse-Perlen in
Berlin, vereinsbetriebene Kinosäle in der Fläche -, damit die
Kinolandschaft so komplett wie möglich erhalten werden kann.
FACTS Filmförderung 2013
- 24,6 Mio. Euro für Filmprojekte von insgesamt 29,3 Mio. Euro
Fördermitteln
- Rekord-Regionaleffekt: 537% der Produktionsförderung fließen in
die Region zurück
- 5 Besucher-Millionäre und insgesamt 7 geförderte Filme in den
deutschen Kino-TOP-10
- 65% aller Besucher deutscher Filme entfallen auf
Medienboard-geförderte Filme
- Kinodigitalisierung nahezu abgeschlossen: 2,1 Mio. Euro für 144
Leinwände seit 2010
DAS JUBILÄUMSJAHR 2014
"2014 beginnt vielversprechend mit einer spannenden und
glamourösen Berlinale und macht neugierig auf tolle neue Projekte!"
so Filmförder-Chefin Kirsten Niehuus.
Vor der Berlinale 2014
Mögen die (Filmfest-) Spiele beginnen! Das Medienboard ist mit 26
geförderten Filmen im offiziellen Programm der 64. Berlinale
vertreten. Allein 7 Filme laufen in der Wettbewerbssektion. Daneben
ist der Berlin-Brandenburger Filmnachwuchs mit 4 Produktionen in der
Perspektive Deutsches Kino zu sehen. Ebenfalls 4 geförderte
experimentelle Filme sind ins Forum Expanded eingeladen. Immer mehr
"regionale Produkte" mit dem Gütesiegel "Made in Berlin-Brandenburg"
finden ihren Weg ins Festivalprogramm. Einen besonders kurzen Weg
hatten diesmal auch der Eröffnungsfilm "The Grand Budapest Hotel" von
Wes Anderson, ebenso wie George Clooneys "Monuments Men" und "La
Belle et la Bête" von Christophe Gans, die alle von Studio Babelsberg
mitproduziert wurden. Wir drücken den Nominierten die Daumen für die
Bären!
Nach der Berlinale 2014
Der "Bücherdiebin" drücken wir die Daumen für den Filmmusik-Oscar.
Wir freuen uns auf Tom Tykwers neues Projekt "Ein Hologramm für den
König" mit Tom Hanks in der Hauptrolle und sind gespannt, wer sich
noch so in Studio Babelsberg ankündigen wird, denn ...
Gerade frisch gefördert wurde das SciFi-Movie "Passengers" (Studio
Babelsberg, 1.000.000 Euro) von Brian Kirk mit Keanu Reeves! In der
aktuellen Fördersitzung ebenfalls unterstützt wurden Maren Ades neues
Projekt "Toni Erdmann" (Komplizen Film, 300.000 Euro), in dem Peter
Simonischek und Sandra Hüller Vater und Tochter spielen, und Chris
Kraus' "Die Blumen von gestern" (Four Minutes Filmproduktion, 400.000
Euro) mit Josef Hader um einen Holocaustforscher mit hochaggressiven
Verhaltensstörungen.
Die Kinohighlights 2014 stehen auch schon in den Startlöchern:
Christian Petzolds "Phoenix", Detlev Bucks "Bibi und Tina", Marco
Kreuzpaintners "Coming In" oder Baran Bo Odars "Who Am I".
Pressekontakt:
Mareike Jung & Carena Brenner
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