Inventur umfasst erstmals auch Anlagen mit einer Feuerungsleistungüber 1 MW
(PresseBox) - Die Zuwächse bei modernen Pellet- und Hackschnitzelfeuerungen erreichten 2012 in Niedersachsen jeweils Höchstwerte, der Zuwachs an Scheitholzanlagen hat sich gegenüber 2011 jedoch leicht verringert. Durch den Einsatz des Energieträgers Holz ergaben sich 2012 Einsparungen an fossilen Energieträgern in Höhe von ca. 10,17 Mrd. kWh. Die Holzfeuerungsanlagen verringerten somit den Kohlendioxidausstoß in Niedersachsen um mehr als 2,66 Mio. Tonnen und leisteten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Das zeigt die "Feuerstättenzählung Niedersachsen 2012", die gemeinsam vom 3N Kompetenzzentrum Niedersachsen Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe e.V. und dem Landesinnungsverband für das Schornsteinfegerhandwerk Niedersachsen im Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz durchgeführt wurde.
Um für Niedersachsen ein Gesamtbild aller Holzfeuerungsanlagen zu erhalten, wurden in Kooperation mit der Zentralen Unterstützungsstelle Luftreinhaltung, Lärm und Gefahrstoffe erstmals auch die Anlagen mit mehr als 1 MW Feuerungsleistung in die Auswertung eingebunden.
Der Bestand an Pellet-Feuerungen stieg um 2.495 Neuanlagen (Vorjahr 2.144) auf rund 17.300 Anlagen. Bei den neuen Pelletanlagen handelt es sich um 1.094 Pellet-Öfen und 1.401 Pellet-Zentralheizungen. Der Bestand an Holzhackschnitzel-Feuerungen (bis 1 MW) wuchs um 428 Anlagen (Vorjahr 353) auf rund 3.300 Anlagen. Bei den Scheitholz-Feuerungen kamen 32.783 Neuanlagen (Vorjahr 34.182) hinzu, wodurch sich der Bestand auf insgesamt 1,284 Mio. Anlagen erhöhte. Der Zuwachs ist hier sowohl bei den Einzelöfen mit 30.970 (Vorjahr 32.170) als auch bei den Zentralheizungen mit 1.813 Anlagen (Vorjahr 2.012) leicht zurückgegangen. Legt man die Gesamtzahl aller Anlagen zugrunde, kommt eine Holzheizanlage auf 6,1 Einwohner Niedersachsens. Der Holzverbrauch der Anlagen unter 1 MW wird auf etwa 2,99 Mio. Festmeter geschätzt. Diese Menge verteilt sich zu 76 % auf Scheitholz-Feuerungen, 18 % auf Holzhackschnitzel-Feuerungen und 6 % auf Pellet-Feuerungen.
Die zum ersten Mal mit einbezogenen Anlagen mit einer Feuerungsleistung von mehr als 1 MW kommen auf eine Zahl von 81 Anlagen. Hierbei dominiert zahlenmäßig die Klasse im Leistungsbereich von 2 bis 5 MW mit 40 Anlagen. Von den 81 Anlagen sind 23 Anlagen Heizkraftwerke, die neben thermischer auch elektrische Energie bereitstellen. 58 Anlagen sind Heizwerke. Insgesamt werden jährlich rund 1,34 Millionen Tonnen holzartige Biomassebrennstoffe in den Anlagen über 1 MW eingesetzt, was einer Menge von etwa 2,06 Mio. Festmetern entspricht.
In Niedersachsen wachsen jährlich rund 12 Mio. Festmeter Holz nach, von denen rund 9,5 Mio. als Erntefestmeter zur Nutzung zur Verfügung stehen. Es muss berücksichtigt werden, dass in Scheitholz- bzw. Holzhackschnitzelfeuerungen auch Holzbriketts, Sägeresthölzer, Holz aus der Garten- und Landschaftspflege sowie naturbelassene Althölzer eingesetzt werden, so dass sich der Anteil an Waldholz verringert. Gleiches gilt für Holzpellets, die überwiegend aus Sägenebenprodukten hergestellt werden.
Der Bericht kann als PDF-Datei kostenlos von der 3N-Internetseite unter www.3-n.info im Bereich "Infomaterial-Download / Festbrennstoffe" herunter geladen werden.